Verstörende Adoleszenzgeschichte
Berlin (dpa) - Manchmal ist es ein einziger Moment in der Kindheit, der das ganze restliche Leben bestimmt. Bei Alice (Alba Rohrwacher) ist es ein Skiunfall, der sie zu einer humpelnden Außenseiterin macht.
Bei Mattia (Luca Marinelli) seine behinderte Schwester, die er im Park zurückließ, um allein zu einem Kindergeburtstag zu gehen. Danach tauchte sie nie wieder auf. Saverio Costanzo hat den Bestseller „Die Einsamkeit der Primzahlen“ aus dem Jahr 2008 als eine düstere, beklemmende Adoleszenzgeschichte zweier Außenseiter inszeniert, die sich finden und verbunden fühlen und doch seltsam unverbunden bleiben. Schuld und das Verlassenseinworden verfolgt sie. Im vergangenen Jahr feierte der Film im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele in Venedig seine Weltpremiere und gewann in Kopenhagen den Publikumspreis.
(Die Einsamkeit der Primzahlen, Italien 2010, 118 Min., FSK ab 12, von Saverio Costanzo, mit Alba Rohrwacher, Luca Marinelli, Isabella Rossellini)