Viel Beifall für Judi Dench beim Filmfest in Venedig
Venedig (dpa) - Mehrere historisch inspirierte Filme haben am Wochenende den Wettbewerb der Internationalen Festspiele in Venedig geprägt. Die britische Schauspielerin Judi Dench beispielsweise brillierte in dem Drama „Philomena“, das von der dunklen Vergangenheit irischer Klöster berichtet.
Der US-Beitrag „Parkland“ wiederum erzählt vom Tag der Ermordung des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy, während das Animationswerk „The Wind Rises“ aus Japan den Erfinder eines Flugzeugs in den Mittelpunkt stellt, das im Zweiten Weltkrieg eine wichtige Rolle spielte.
Für die Leistung der 78-jährigen Dench gab es in der Lagunenstadt euphorischen Beifall. Sie verkörpert in dem Film von Regisseur Stephen Frears („The Queen“) eine Frau, die als junges Mädchen von Nonnen gezwungen wurde, ihren unehelichen Sohn zur Adoption freizugeben. Jahrzehnte später macht sie sich auf die Suche nach ihm und bekommt dabei Unterstützung von einem Journalisten, gespielt von Steve Coogan.
Auch die Besetzung von „Parkland“ war mit Zac Efron, Billy Bob Thornton und Paul Giamatti prominent. Das Spielfilmdebüt von Peter Landesman kreist um das Attentat auf JFK. Dabei geht es aber weniger um die Ermittlungen, die zur Festnahme Lee Harvey Oswalds führten. Vielmehr stehen verschiedene Menschen im Zentrum - von den Ärzten und Krankenschwestern des Krankenhauses, in dem Kennedy starb, über den Mann, der das Attentat zufällig filmte, bis zum Bruder von Oswald.
Mit „The Wind Rises“ blickt der japanische Oscar-Preisträger Hayao Miyazaki noch weiter zurück und erzählt von Jiro Horikoshi, der schon als Kind davon träumt, ein Flugzeug zu entwerfen. Das gelingt ihm schließlich - wurde dann aber unter anderem für den Angriff auf Pearl Harbor eingesetzt. Miyazaki macht dabei durch mehrere Szenen auch klar, dass er seinen Protagonisten nicht nur als Held, sondern im Kontext der Zerstörung und des Krieges sieht.