Wieder höherer Marktanteil für deutsche Filme
Berlin (dpa) - Deutsche Erfolgsfilme wie „Der Medicus“, „Vaterfreuden“ und „Honig im Kopf“ werden für die Bilanz der Kinos zunehmend wichtiger.
Zwar ging 2014 die Zahl der Besucher um 6,1 Prozent auf 121,7 Millionen verkaufte Tickets zurück. Der Marktanteil deutscher Produktionen stieg dagegen auf 26,7 Prozent. Das sind 32,1 Millionen Besucher und ist damit das zweitbeste Ergebnis für die heimische Produktion seit dem Rekordjahr 2009. „Der deutsche Film kann sich sehen lassen“, sagte der Präsident der Filmförderungsanstalt (FFA), Bernd Neumann, am Montag bei der Vorstellung der Zahlen in Berlin.
Insgesamt starteten im vergangenen Jahr 570 Filme, davon 229 aus Deutschland, 143 aus den USA, 131 aus EU-Ländern und 67 Produktionen aus anderen Ländern. Fast zwei Drittel der Kinokarten (62,6 Prozent) werden für neue US-Produktionen gekauft.
„Der Hobbit: Die Schlacht um die fünf Heere“ war mit 4,7 Millionen Besuchern der größte Publikumsrenner, gefolgt von „Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1“ (4,4 Mio.) und „Monsieur Claude und seine Töchter“ (3,1 Mio.) Erfolgreichster deutscher Film war „Der Medicus“ an fünfter Stelle mit 2,6 Millionen Besuchern in 2014.
Trotz der deutschen Zuwächse - die FFA will die Filmförderung unter die Lupe nehmen. Es müsse gelingen, den Marktanteil auf 30 Prozent zu erhöhen, sagte Neumann. Insgesamt wird der deutsche Film von der FFA, dem Bund und den Ländern mit 325,27 Millionen Euro gefördert. Die FAA finanziert sich von Abgaben der Kinos, Videotheken, TV-Sender und Programmvermarkter und schüttete 2014 rund 85 Millionen Euro aus.
Im Zuge einer kommenden Novellierung des Filmfördergesetzes sollen in Zukunft auch die Anbieter von „Video on Demand“ (VoD) wie etwa Netflix zur Kasse gebeten werden. Darüber werde zur Zeit bei der EU verhandelt, sagte Neumann.
Beim Umsatz verfehlte die Kinobranche den Milliarden-Umsatz knapp mit 978 Millionen Euro (2013: 1,02 Mrd). Zwar ging die Zahl der Kinostandorte, also der Städten und Gemeinden mit Kino, auf 883 um sieben zurück. Dagegen stieg die Zahl der Leinwände auf 4 637 (plus 27). Erfreulich sei, dass vor allem kleine Häuser die Hilfen für die Digitalisierung nutzen und vermehrt auch Erstaufführungen zeigen könnten, sagte FFA-Vorstand Peter Dinges.