"Wilder Westen" - Ein Mythos, der nie aus der Mode kommt

Das Filmmuseum Düsseldorf präsentiert eine Schau über den „Wilden Westen“.

Düsseldorf. Böse Blicke, Pistolenschüsse, Pferdegetrappel — die Geschichten aus dem Wilden Westen faszinierten seit mehr als 100 Jahren ganze Generationen. Schon der Stummfilm lockte die Deutschen mit Saloon-Episoden in die Kinos. Damals wurden auch Gemälde und die ersten Fotografien aus der neuen Welt nach Deutschland gebracht. Bilder von den Weiten der unbesiedelten Landschaften und Indianern aus dem fernen Amerika. Karl May begeisterte später mit seinen Geschichten unzählige Leser. Spätestens aber seitdem Pierre Brice dem Apachen-Häuptling Winnetou ein Gesicht gab und Gojko Mitic eine ähnliche Rolle in zig Western-Filmen des Ostens spielte, grassierte das Wild-West-Fieber.

Grund genug für das Düsseldorfer Filmmuseum, dem „Western“ eine Ausstellung zu widmen. „Der Schatz im Silbersee“, benannt nach dem erfolgreichsten aller Karl-May-Filme — in rund 60 Ländern ausgestrahlt — stellt Mythos und Wirklichkeit einander gegenüber. Für die Ausstellung, die bis zum 9. Oktober läuft, hat das Filmmuseum viele hundert Exponate zusammengetragen.

Gezeigt werden der mit Fransen besetzte Lederanzug und die Silberbüchse von Winnetou. In einem Western von Fritz Lang zeigte Marlene Dietrich als Tänzerin ihre legendären Beine — das original Filmkostüm ist dabei. Viele Exponate sind Leihgaben US-amerikanischer Häuser. Parallel zeigt das Filmmuseum 60 Klassiker, von „High Noon“ über die Winnetou-Filme bis zu „True Grit“, der oscar-nominierte Film aus dem vergangenen Jahr — ein Zeichen dafür, dass der Western nie aus der Mode kommt.