Wim Wenders hat mit „Pina“ Oscar-Chancen
Los Angeles (dpa) - Deutschlands Chancen auf einen Oscar sind weiter gestiegen: Regisseur Wim Wenders hat es mit seiner 3D-Hommage „Pina“ an die Tänzerin Pina Bausch in die Wettbewerbs-Endrunde um den Auslands-Oscar geschafft.
Wie die Academy of Motion Picture Arts and Sciences am Mittwoch (Ortszeit) mitteilte, sind nun neun Kandidaten im Endspurt. 63 Länder hatten in der Kategorie „bester nicht-englischsprachiger Film“ einen Beitrag ins Rennen geschickt. Am kommenden Dienstag gibt die Film-Akademie die Oscar- Nominierungen in allen Kategorien bekannt, also auch, welche fünf ausländischen Produktionen letztendlich antreten werden. Am 26. Februar geht die Oscar-Verleihung in Hollywood zum 84. Mal über die Bühne.
Deutschland hatte im September Wenders' Film „Pina“ in Hollywood vorgeschlagen. Das Werk ist eine 3D-Hommage an die 2009 gestorbene legendäre Gründerin des Wuppertaler Tanztheaters. Zum ersten Mal wählte die deutsche Filmbranche damit einen Dokumentarfilm für den Wettbewerb um die begehrte Trophäe aus.
„Pina“ hat gleich doppelte Oscar-Chancen, denn die Doku ist auch unter den Anwärtern in der Sparte „Bester Dokumentarfilm“. Im November hatte die Oscar-Akademie 15 Kandidaten in der Doku-Vorrunde ausgewählt.
Um den Auslands-Oscar wetteifern mit Deutschland unter anderem Belgien, Dänemark, Kanada und Israel. Polen ist mit Agnieszka Hollands Kriegsdrama „In Darkness“ vertreten, der Iran mit dem Berlinale-Gewinnerfilm „Nader und Simin - Eine Trennung“ von Regisseur Asghar Farhadi, der am vorigen Wochenende auch den Golden Globe holte. Im vergangenen Februar wurde der dänische Film „In A Better World“ von Regisseurin Susanne Bier als internationaler Oscar-Sieger gefeiert.
Bislang gab es drei deutsche Erfolge in der internationalen Oscar-Kategorie: 1980 holte Volker Schlöndorffs Verfilmung des Günter-Grass-Romans „Die Blechtrommel“ die Trophäe, Caroline Link triumphierte 2003 mit „Nirgendwo in Afrika“ und Florian Henckel von Donnersmarck gewann 2007 mit seinem Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“ den Auslands-Oscar.