Amsterdam zeigt „Picasso in Paris“
Amsterdam (dpa) - Er kam, malte und siegte: Mit 19 ging der kaum bekannte Pablo Ruiz Picasso im Oktober 1900 nach Paris - wenige Jahre später war er der führende Vertreter der Avantgarde.
Den künstlerischen Weg des jungen Spaniers und die Einflüsse durch Maler wie Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Henri de Toulouse-Lautrec zeigt die Ausstellung „Picasso in Paris, 1900-1907“ in Amsterdam. Sie läuft vom 18. Februar bis 29. Mai.
Konzipiert wurde die Schau mit 70 Kunstwerken - darunter weltberühmte wie „Selbstporträt mit Palette“ (1906) und „Le Moulin de la Galette“ (1900) - von der renommierten Picasso-Expertin Marilyn McCully. Gemeinsame Auftraggeber und Organisatoren sind das Van Gogh Museum der niederländischen Hauptstadt und das Museu Picasso in Barcelona. Dort wird die Ausstellung vom 1. Juli an gezeigt. Möglich wurde sie durch bedeutende Leihgaben aus Privatsammlungen und Museen - darunter das Guggenheim und das Metropolitan Museum in New York und das Pariser Centre Pompidou.
Im Mittelpunkt stehen beispielhafte und bahnbrechende Werke aus der blauen und der rosa Periode des Künstlers, darunter auch „Das blaue Zimmer“ aus der Phillips Collection in Washington. Die Schau beginnt mit Picassos ersten Begegnungen in Paris, seinem Besuch der Exposition Universelle, dem Kennenlernen anderer Maler, die damals aus aller Welt in die Seine-Metropole strömten.
„Anfangs bezog er seine Inspiration aus Motiven und Stilen der Werke anderer Künstler, doch schon damals gelang es ihm, diese zahlreichen Einflüsse in einen individuellen eigenen Stil zu verwandeln“, schrieben die beiden Direktoren Axel Rüger (Amsterdam) und Pepe Serra (Barcelona) im Vorwort des informativen und reich illustrierten Katalogs von Marilyn McCully.
Die Kuratorin hat Picassos Entwicklung in Paris in vier Phasen gegliedert und gut nachvollziehbar gemacht. „Picasso entdeckt Paris“ zeigt, wie sich der 19-Jährige für die Welt von Gauguin, van Gogh, Cézanne und Toulouse-Lautrec öffnet, wie er sich mit neuen Farben und Techniken auseinandersetzt - und das Pariser Nachtleben auch künstlerisch erobert. Es folgen die Abteilungen „Picasso als Symbolist“ sowie „Das Leben der Bohemiens“. Und schließlich „Ein neuer, moderner Stil“: Picasso als prominenter Avantgardist, dessen Atelier Treffpunkt ist für Künstler, Schriftsteller, Sammler und Kunsthändler, die das spanische Jahrhunderttalent bewundern.