Dokumente aus Gurlitts Nachlass im Bundesarchiv einsehbar

Berlin (dpa) - Hunderte Dokumente und Fotos aus dem Salzburger Nachlass von Cornelius Gurlitt können jetzt im Bundesarchiv eingesehen werden. Das Projekt „Provenienzrecherche Gurlitt“ verspricht sich von dieser Veröffentlichung eine weitere Aufklärung des spektakulären Kunstfundes im Hause Gurlitt.

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Der Fall hatte 2013 für Schlagzeilen gesorgt, nachdem in der Münchner Wohnung von Cornelius Gurlitt mehr als 1200 Kunstwerke beschlagnahmt worden waren. In Salzburg tauchten später rund 250 weitere Objekte auf. Cornelius Gurlitt starb 2014.

Die Sammlung stammt von Gurlitts Vater Hildebrand, der einer der wichtigsten Kunsthändler der Nazis war. Experten versuchen in Verdachtsfällen zu klären, ob die Bilder rechtmäßig der Familie Gurlitt gehörten oder NS-Raubkunst waren. Das Projekt „Provenienzrecherche Gurlitt“ erschließt dazu Gurlitts schriftlichen Nachlass. Rund 6000 Schriftstücke sollen ab Mitte Mai digitalisiert im Bundesarchiv zugänglich sein.

Nach Angaben des Projekts handelt es sich bei den jetzt veröffentlichten Materialien um etwa 600 historische Fotos der Jahre 1936-41 aus den Alben des Hamburger Kunstkabinetts von Cornelius Gurlitts Vater sowie 1800 weitere Fotografien von Kunstwerken.

Auf den Rückseiten der Fotos befänden sich teils Expertisen oder Anmerkungen, die für die Provenienzforschung wertvoll seien. Zudem seien nun zwei Schätzlisten des französischen Experten Francois Max-Kann zur Grafik-Sammlung von Roger Delapalme, eine von 1941 und eine undatiert, zugänglich. Diese hätten zu 17 Kisten mit Dokumenten, gehört, die aus Gurlitts Salzburger Haus stammten.

Die Materialien können in den Lesesälen des Bundesarchivs in Berlin, Koblenz und Freiburg eingesehen werden.