Ein rheinischer Expressionist
Zum 50. Todestag Campendonks richtet ihm das Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum eine Ausstellung aus, die vor allem auf die frühen Werke eingeht. Mit dem Titel "Hirte, Fisch und Harlekin" wirft diese Schau auch ein Licht auf die wichtigsten Sujets dieser Gemälde.
Krefeld. Der Maler Heinrich Campendonk (1889-1957) ist ein Mann vieler Facetten: Expressionist und Symbolist, von Kubismus und Futurismus beeinflusst, Krefelder und Mitglied des "Blauen Reiters" in Bayern, Emigrant, Lehrer und Glaskünstler. Wassily Kandinsky und Franz Marc waren in den frühen Jahren seine großen Vorbilder.
Campendonk ist der Maler der traurigen Clowns und der lethargischen Kuhhirten, der Paare, die sich in abstrahierter bukolischer Landschaft einander in inniger Verbundenheit zuneigen. Die Natur wuchert in Schlinggewächsen, aus denen der Zwiebelturm einer Kirche herauslugt. Die Menschen nach dem Ersten Weltkrieg darben dahin im Wirtshaus und am Abendtisch.
Sie überstanden die lange Zeit fast unbeschadet und sind wieder zu besichtigen. In ihnen scheint die Bilderwelt des Malers wie in einem Brennpunkt noch einmal versammelt: der melancholische Pierrot mit Sonnenblume, durch den Dschungel gleitende Tiere, ein Hahn und ein Kirchturm, Würfelbecher und Spielkarten.