Gera und Chemnitz rüsten sich zum Dix-Jubiläum
Berlin (dpa) - Zum 120. Geburtstag des Malers und Grafikers Otto Dix in diesem Jahr haben seine Geburtsstadt Gera und Chemnitz ein umfangreiches Programm geplant. „Zwei Städte fokussieren sich auf etwas, was ihnen ganz stark am Herzen liegt“, sagte Holger Saupe, Leiter der Kunstsammlung Gera, am Mittwoch auf der Tourismusmesse ITB in Berlin.
In Chemnitz, wo Dix (1891-1969) gearbeitet hat, beherbergt das Museum Gunzenhauser fast 300 seiner Werke. Jetzt soll „der unbekannte Dix“ in Chemnitz im Mittelpunkt stehen. Die Kunstsammlungen Gera mit dem Dix-Geburtshaus haben eine umfangreiche Retrospektive geplant, in der auch unbekannte Frühwerke gezeigt werden sollen. Außerdem könnten Besucher „Verschollene Meisterwerke“ zu Gesicht bekommen. Dies seien Bilder, „mit denen er in den 1920er Jahren provoziert hat“, sagte Saupe. Da die meisten dieser Werke nicht mehr existieren, sind sie in einer Videoprojektion zu sehen.
Moderne Kunst findet auch auf der 5. Geraer Höhler Biennale statt, wo Dix Teil der Unterwelt wird. In den einstigen Bierlagerstätten unter der Altstadt werden Installationen zum Dix-Geburtstag gezeigt. „Dix lebt dann, wenn wir sein Erbe bewahren und auch zeitgenössische Künstler sich mit ihm auseinandersetzen“, so Saupe. Das am Theater Gera ansässige ThüringenBallett widmet dem Sohn der Stadt den Ballettabend „Dix 2011“.
Im Museum Gunzenhauser in Chemnitz hingegen konzentrieren sich die Macher in einer Sonderausstellung auf das Schaffen des Malers in der Region. Dix sei schließlich ein wichtiger Künstler im Deutschland des 20. Jahrhunderts, sagte Kurator Thomas Bauer-Friedrich. Sein Schaffen in Chemnitz sei aber noch weitgehend unbekannt. So hätten mehrere Chemnitzer Familien den Künstler in die Stadt geholt und Aufträge an ihn vergeben. Die Ausstellung „Otto Dix in Chemnitz“ wird an einem Festwochenende im November eröffnet.
Das 2007 eröffnete Museum will aber auch mit seiner umfassenden Dix-Sammlung von 290 Werken punkten. „In diesem Jahr werden wir den kompletten Bestand publizieren“, so Bauer-Friedrich. Eine zweite Sonderausstellung zeigt zudem unter dem Titel „Ich Dix bin das A und O“ Selbstporträts des Malers und Grafikers. Geplant ist außerdem ein wissenschaftliches Symposium zur Landschaftsmalerei von Dix. Auch mehrere Konzerte werden im Chemnitzer Dix-Jahr aufgeführt.