Große Kunst auf kleinem Raum
Ein paar Tipps zu Madonnen, Schädeln und großen Augen.
Düsseldorf. In der Nacht der Museen sollten die Gäste im Kunstpalast beginnen. Die Schau der schönsten Zeichnungen braucht Ruhe. Eines der besten Blätter ist die "Muse der Schauspielkunst", ein frühes Blatt des Wilhelm von Schadow, als er noch nicht durch allzu viele öffentliche Aufträge staatsmännisch auftrat, sondern locker und leicht der Muse nacheiferte. Schlendern Sie durch die übrigen Räume und entdecken Sie die Blütenlese an mittelalterlichen Madonnen. Nebenan im NRW-Forum zieht auf einer Länge von 50 Metern ein Schwimmer pausenlos seine Bahnen, als Großprojektion des legendären italienischen Künstlerkollektivs Studio Azurro.
Burgplatz: Wandern Sie am Rhein entlang zum Burgplatz. Dort hat Markus Lüpertz eine schaurig-schöne Schau mit Totenköpfen aufgebaut. Vor allem die frühen Werke sind sehr suggestiv.
Grabbeplatz: Die Kunsthalle lädt zu einer Mischung aus DJ-Musik und Kunst, Film und Live-Auftritten rund um die Band Sonic Youth.
Schulstraße: Dort finden Sie drei Kulturtreffs auf engstem Raum. Im Hetjens-Museum wird das 100-jährige Bestehen ganz locker mit der Jugend gefeiert, die lustige Bilder zu ihren Lieblingsstücken angefertigt hat. Nonstop laufen nebenan im Filmmuseum Experimentalkurzfilme. Und im Max-Haus ist der amerikanische Fotograf Manuel Geerinck eine echte Entdeckung. Genießen Sie den glasüberdachten Klosterhof mit seiner wunderbaren Atmosphäre.
Landtag: Lassen Sie sich im Shuttle-Bus vor die Tür fahren. Die Ausstellung der Fotografin Erna Wagner-Hehmke zu den politischen Geschehnissen von 1948/49 ist sehenswert. Wagner-Hehmke ist eine der richtungweisenden, heute weitgehend vergessenen Fotokünstlerinnen.
Hafen: Die große Düsseldorfer Videokünstlerin Elisabeth Brockmann hat sich das Haus der Architekten im Hofen, Zollhof 1, als Projektionswand für überdimensionierte Augen auserkoren. Sie sollen den Betrachter verführen. Von dort ist es zur Abschlussparty im Club 3001 nicht weit.