Picasso soll im Schatten von Munchs „Schrei“ 30 Millionen bringen
New York (dpa) - Die Schlagzeilen gehören dem „Schrei“, doch im Schatten von Edvard Munchs Bild soll in der nächsten Woche in New York auch ein anderes Meisterwerk versteigert werden.
Das Auktionshaus Sotheby's will am selben Abend (2. Mai/deutscher Zeit 3. Mai) das Gemälde „Femme assise dans un fauteuil“ von Pablo Picasso versteigern - und hofft dabei auf 30 Millionen Dollar (etwa 22,6 Millionen Euro). Zudem sind noch Arbeiten von Salvador Dalí, Auguste Rodin und Joan Miró zu haben.
Picassos Bild von 1941 zeigt seine Muse Dora Maar auf einem Stuhl sitzend - eckig-kantig verfremdet, wie Picasso in der Zeit um den Zweiten Weltkrieg malte. „Seine damalige Geliebte war eine wunderschöne Frau, und doch ist diese Darstellung verstörend. Es ist Picassos Reaktion auf die Zeit, den Zweiten Weltkrieg und die Besetzung Frankreichs durch die Nazis“, sagt Kunstexperte David Norman von Sotheby's. Für die Kunst sei es ein Meilenstein und auch nach mehr als 70 Jahren immer noch „lebendig“.
Mit geschätzten 30 Millionen Dollar ist „Femme“ allerdings weit von einem Rekord entfernt. Das teuerste in einer Auktion verkaufte Gemälde ist allerdings auch von Picasso: Vor zwei Jahren wurde „Akt mit grünen Blättern und Büste“ für 106,5 Millionen Dollar versteigert. Vielleicht sind bei dem Dora-Maar-Porträt aber noch Überraschungen möglich. Ein anderes Porträt der Französin ist 2006 für 95 Millionen Dollar versteigert worden und gehört zu den teuersten Gemälden der Welt.
Das jetzige Bild ist Teil der Sammlung des Milliardärs und Philanthropen Theodore J. Forstmann. Der Kunstsammler starb im November im Alter von 71 Jahren. „Er war ein von Leidenschaft getriebener Sammler“, beschreibt Simon Shaw, Chef der Moderne-Abteilung in dem Auktionshaus, den New Yorker. „Wenn er in einer Auktion saß, hat er fast nie verloren.“
Mit in den Verkauf kommen zum Beispiel auch „Le chausseur de chez Maxim's“ des französischen Expressionisten Chaïm Soutine, für das die Händler 15 Millionen Dollar erhoffen. Die gleiche Summe erwarten die Sotheby's-Experten für „Tête humaine“ von Joan Miró. Die ganze Sammlung soll 75 Millionen Dollar wert sein.