Renaissancemadonnen locken 258 000 Besucher

Dresden (dpa) - Warteschlangen und Gedränge: Die Sonderausstellung „Himmlischer Glanz“ mit berühmten Madonnenbildern der Renaissance in Dresden hat in vier Monaten 258 000 Besucher angezogen.

Die Präsentation mit Kunstwerken von Raffael, Dürer, Cranach und Grünewald in der Gemäldegalerie Alte Meister ging am Sonntag zu Ende. „Das Interesse war bis zum letzten Öffnungstag groß“, teilten die Staatlichen Kunstsammlungen am Montag mit. Zuletzt hatten vor allem russischsprachige Gäste in langen Schlangen vor dem Museum ausgeharrt.

„Himmlischer Glanz“ vereinte in Kooperation mit den Vatikanischen Museen in Rom erstmals nach 500 Jahren zwei „Geschwisterbilder“ von Raffael: die „Sixtinische Madonna“ in der Dresdner Galerie und die „Madonna di Foligno“ aus der Pinakothek des Vatikans. Papst Benedikt XVI. hatte das Bild anlässlich seines Deutschlandbesuchs erstmals verliehen.

Der italienische Malerfürst schuf die „Madonna di Foligno“ 1511/12 für die Basilika in Aracoeli. Noch 1512 bekam er den Auftrag für die „Sixtinische Madonna“ von Papst Julius II.. Das Altarbild kam 1754 nach Dresden, wo es vor allem durch die Romantiker weltberühmt wurde. Neben diesen beiden „Zugpferden“ waren weitere Mariendarstellungen des 16. Jahrhunderts zu sehen, so die „Stuppacher Madonna“ von Matthias Grünewald und eine Cranach-Madonna aus dem Städel Museum Frankfurt.

Das Madonnen-Treffen war der Auftakt zum 500. „Geburtstag“ der „Sixtinischen Madonna“. Die Entstehung des Gemäldes, das in einer Reihe mit da Vincis „Mona Lisa“, Botticellis „Geburt der Venus“ oder Michelangelos „Erschaffung Adams“ steht, wird 2012 groß von den Kunstsammlungen gefeiert.