Städel-Museum wagt sich an Landschaftsmaler Thoma
Frankfurt/Main (dpa) - Um 1900 war er einer der beliebtesten Maler Deutschlands, heute werden seine Bilder eher belächelt. Eine große Ausstellung wurde Hans Thoma schon seit Jahrzehnten nicht mehr zuteil.
Nun macht das Frankfurter Städel den Versuch, zu beweisen, „dass Thoma weit mehr war als nur der Maler pittoresker Schwarzwald-Landschaften, mit denen er heute vielfach verbunden wird“, wie das Museum vor der Ausstellungseröffnung berichtete.
Das Städel besitzt fast 90 Gemälde und mehrere hundert Arbeiten auf Papier von Thoma. Dieser wurde 1839 im Schwarzwald geboren, lebte aber jahrzehntelang in Frankfurt und starb 1924 in Karlsruhe. Das Städel hat sich vorgenommen, sein „wohl für viele Betrachter unerwartet facettenreiches Werk“ in ein neues Licht rücken, den Maler aber auch kritisch zu beleuchten.
Es gehe auch um die Frage, wie Thoma zur Schlüsselfigur einer „deutschen Kunst“ werden konnte, die sich bis in den Nationalsozialismus fortgesetzt habe, sagte Kurator Felix Krämer. Und wie konnte Thoma zuerst derart populär werden und dann so in Vergessenheit geraten? Die Ausstellung „Hans Thoma. "Lieblingsmaler des deutschen Volkes"“ ist bis 29. September zu sehen.