Weniger Zuschüsse für Feininger-Galerie
Quedlinburg (dpa) - Die seit 25 Jahren bestehende Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg in Sachsen-Anhalt steht wegen einer drohenden Finanzkürzung vor dem Aus.
Der Landkreis Harz wolle die jährliche Zahlung für den Zeitraum von 2012 bis 2015 um 70 000 Euro auf 200 000 Euro senken, teilten die Stiftung Moritzburg und der Fremdenverkehrsverein Quedlinburg am Dienstag mit. Im schlimmsten Fall verringere sich der Zuschuss auf nur noch 130 000 Euro. „Dann werden wir die Galerie schließen müssen“, sagte der Verwaltungsleiter der Stiftung Moritzburg, Claus Rokahr. „Das fehlende Geld für einen Betrieb können wir dann nicht mehr aufbringen.“
Der Kreistag wolle am Mittwoch über den Zuschuss entscheiden. 2006 wurde die Feininger-Galerie der Stiftung Moritzburg in Halle zugeordnet. Damals geschlossene Verträge über Förderungen liefen in diesem Jahr aus. Rokahr begründete die drohende Schließung mit den hohen Fixkosten des Galeriebetriebs.
Die Lyonel-Feininger-Galerie wird vom Land, dem Landkreis, der Stadt und einem Förderverein unterstützt. Es präsentiert eine umfangreiche Sammlung von Werken, die vor der Zerstörung durch die Nationalsozialisten bewahrt wurden. Mit seinen Arbeiten zum Bauhaus zählt der Deutsch-Amerikaner Feininger (1871-1956) zur Klassischen Moderne. Die Nazis rechneten seine Arbeiteten zur „entarteten Kunst“. Jährlich besuchen rund 13 000 Menschen das Museum.
Derzeit ist das Museum geschlossen. Bis Ostern 2012 werden rund 600 000 Euro des Bundes unter anderem in den Brandschutz investiert. Außerdem werden derzeit für 2,6 Millionen Euro - vorwiegend Geld von der EU und der Stiftung Denkmalschutz - die Räumlichkeiten erweitert. Die Arbeiten sollen im Herbst 2013 fertig sein.