Jubel 70 000 Fans feiern Depeche Mode in Leipzig

Leipzig (dpa) - „Just Can't Get Enough“ („Ich kriege einfach nicht genug“) - der Depeche-Mode-Song von 1981 taugt inzwischen perfekt als Karriere-Motto der Band. Weder kriegen die Briten genug, die nach ihrem 14. Studioalbum inzwischen auf „Global Spirit“-Welttour sind.

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Noch haben die treuen Fans das Synthie-Trio um den charismatischen Sänger Dave Gahan über. Zum seit Monaten ausverkauften deutschen Tourauftakt in Leipzig sind am Samstagabend nach Veranstalterangaben 70 000 Menschen gekommen. Und sie feiern die Band an dem hochsommerlichen Abend auf der Festwiese vor dem Stadion.

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Um 20.45 Uhr betreten Gahan, Martin Gore und Andrew Fletcher zusammen mit einem Schlagzeuger und einem Keyboarder die Bühne. Die Stimmung ist von der ersten Minute an gut. Gahan muss das Publikum nicht groß animieren. Ein „Good evening, Leipzig“ reicht für Jubelstürme. Depeche Mode haben in Leipzig eine besonders treue Fangemeinde. Entsprechend wird jeder Hüftschwung des 55-Jährigen mit Begeisterung quittiert.

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Depeche Mode spielen etliche Songs aus ihrem neuen Album „Spirit“. Das ist vergleichsweise düster und nachdenklich. „Where's The Revolution“ ist eines der Lieder, das von den Fans eher ruhig aufgenommen wird. Richtig in Bewegung kommen die Massen dagegen bei den älteren Hits aus der inzwischen 37-jährigen Bandkarriere Depeche Modes. Bei „Everything Counts“, einem 80er-Jahre-Song den sie lange nicht live gespielt haben, reichen die ersten Töne, um die Festwiese zum Klatschen zu bringen.

Wie immer bei den Open-Air-Auftritten der Band sorgt aufwendige Videotechnik für eine beeindruckende Optik. Die große Wand auf der Bühne ist der Videokunst vorbehalten, mit der die Songs untermalt werden. Auf den Wänden links und rechts neben der Bühne werden die Musiker ins Großbild gesetzt. Jedes Detail wird für die 70 000 Fans herangezoomt - seien es Gahans Tattoos und sein silbernes Armkettchen oder die schwarz lackierten Fingernägel von Martin Gore.

Nach 17 Songs ist die reguläre Setlist zu Ende - aber das Publikum muss nicht lange nach einer Zugabe rufen. Fünf Songs hängen Depeche Mode dran - angefangen von „Somebody“, einem der wenigen Lieder, die Gore singt, bis hin zu „Personal Jesus“.

Bis Anfang Juli stehen in Deutschland noch „Global Spirit“-Auftritte in Köln, Dresden, München, Hannover, Frankfurt, Berlin und Gelsenkirchen an. „Just Can't Get Enough“ gibt's diesmal übrigens nicht. Aber die Abschiedsworte von Gahan in Leipzig lassen erwarten, dass weitere Gelegenheiten kommen werden: „We see you all next time!“