Datum für die dritte Auflage in 2024 steht fest Apache, Sido und Cro machen Weeze zum Heiligen Zuhause
Krefeld · Das zweitägige Festival war auch aus Polizei-Sicht ein ruhiges. Das heilige Zuhause bot in diesem Jahr einen Mix aus verschiedene Musik-Genres.
Die zweite Auflage des San-Hejmo-Festivals auf dem Flughafengelände in Weeze war nicht nur auf Sicht der Veranstalter ein voller Erfolg, sondern auch aus Sicht der Polizei mehr als erfreulich. Von insgesamt zwei ruhigen Tagen sprechen die Beamten, natürlich nur auf mögliche Straftaten und Staus bezogen. Denn musikalisch hatten die Organisatoren, die sich auch für das Parookaville verantwortlich zeichnen, ein spannendes Line-up verpflichtet, das von Elektro über Pop bis hin zu Rap alle Musik-Genres bediente und alles andere als leise war. Für rund zehntausend Besucher gab es erstmals auch die Möglichkeit, direkt am Gelände zu campen.
Im Fokus standen an beiden Tagen deutschsprachige Künstler – zumindest auf der Mainstage, auf der sich schon am Freitag Künstler und Künstlerinnen wie Esther Graf, Majan, Provinz und Wanda die Mikros in die Hand gaben. Und dann war da noch der schillernde Auftritt von Tokio Hotel. Die Band, deren erster Song „Durch den Monsun“ in diesem Jahr volljährig wird, erfreute sich am frühen Freitagabend einer großen Fangemeinschaft, die sich nicht nur bei „Durch den Monsun“ textsicher zeigte.
Anders sah dies schon bei den Österreichern von Wanda aus, die mit ihrer Musik vergleichsweise nur wenige Fans vor der Mainstage versammeln konnten und auf diesem Festival wohl nicht mehr so schnell für die größte Bühne gebucht werden dürften. Schade eigentlich, denn die Show der vierköpfigen Rockband war es durchaus wert, gehört und gesehen zu werden.
Gleiches gilt natürlich für die Jungs von Provinz, die der Menge direkt im Anschluss einheizten – nur eben vor deutlich mehr Zuschauern. Deutlich getoppt wurde das Interesse an den Künstlern auf der Mainstage am Samstag. Für diesen Tag hatten die Organisatoren das Who-is-Who der deutschen Musikszene aufgefahren: Tom Gregory, Sportfreunde Stiller, Rin, Sido, Apache 207 und die Fantastischen Vier spielten vor einem Großteil der Festivalbesucher des Tages. Am größten war das Interesse sicherlich an den Auftritten von Sido und Apache 207, die es verstanden, die Zigtausenden Musikfans so richtig anzustacheln und mitzunehmen. Beide Künstler spielten sowohl neue als auch alte Songs, trafen so den Nerv von jüngeren Fans und solchen, die schon länger mit dabei sind.
Apache unterbricht sein Konzert zweimal wegen Zwischenfällen
Für Überraschungen sorgte vor allem Apache, der sein Tour-Bühnenbild mitgebracht hatte, sich zwischendurch in einem Boot durch die Menge schieben ließ, Bälle ins Publikum warf und akustische Versionen verschiedener Songs zum Besten gab. Natürlich durften die Charthits wie „Komet“ und „Roller“ nicht fehlen. Lauthals sangen die Fans mit, sodass eine ganz besondere Stimmung entstand. Überraschendes gab es indes auch an anderer Stelle bei der Show von Apache: Zweimal unterbrach der Künstler sein Konzert, weil Fans im Publikum offenbar mit Taschenlampen medizinische Zwischenfälle signalisiert hatten. Bis die Personen aus der Menge eskortiert waren, sang Apache nicht weiter, mahnte seine Fans, angesichts des schwülen Wetters genug zu trinken. Mit viel Feuer und Feuerwerk endete seine Show nach Mitternacht. Die Fantastischen Vier übernahmen auf der Mainstage, der Solinger Topic gab auf der Electronic Stage noch einmal richtig Gas. Viele Fans machten sich derweil schon auf den Weg zu den Parkplätzen und traten die Heimreise an.
Eingerahmt wurden die musikalischen Highlights von einer großen Street-Art-Gallery mit rund 100 Kunstwerken, die von mehr als 30 Künstlern aus aller Welt gestaltet worden sind. Wer sich von diesem Gesamtkonzept überzeugen will, hat im nächsten Jahr die Gelegenheit dazu. Die dritte Auflage des San Hejmo findet am 16. und 17. August statt. Zwei-Tages-Tickets inklusive Camping gibt es ab heute für 169 Euro.