Abschied von Max Greger
München (dpa) - Sein Saxofon steht vor dem mit roten und weißen Rosen geschmückten Sarg. Musik - das war sein Leben. Bis zuletzt stand Max Greger auf der Bühne. Er starb am vergangenen Wochenende, nur zwei Monate nach seinem letzten Auftritt.
Familie, Freunde und Fans nahmen am Freitag auf dem Waldfriedhof in Grünwald Abschied von dem Musiker, der unter anderem mit Weltstars wie Louis Armstrong, Duke Ellington und Ella Fitzgerald auftrat.
Am 13. Juli noch hatte der 89-jährige Saxofonist und Band-Leader in München im Brunnenhof der Residenz gespielt, mit seinem langjährigen Wegbegleiter Hugo Strasser - und mit Sohn Max Greger junior und Enkel Maximilian. Die drei Generationen Max Greger auf der Bühne - das war sein besonderer Stolz. Doch er selbst und auch das Publikum spürten, dass es ihm nicht gut ging. Er habe über Rückenschmerzen geklagt, berichtet ein Besucher des Konzerts, der zur Beerdigung gekommen ist. Zwei Tage später bekam Greger im Krankenhaus die Krebsdiagnose.
Gleich neben dem Saxofon unter einem Foto Gregers ein großes Herz aus roten Rosen: „70 gemeinsame glückliche Jahre. Ich danke Dir dafür.“ Damit nimmt Ehefrau Johanna nach einem langen gemeinsamen Leben Abschied von ihrem berühmten Mann.
„Ein großer Musiker - und ein großer Familienmensch“, so beschreibt Maximilian Greger seinen Großvater. Er berichtet von einem unangekündigten Überraschungsauftritt in seiner Schule: „Die Aula hat gebebt und gepocht.“ Dabei sei er neben all seinem Erfolg immer Mensch geblieben „nie unnahbar, immer bodenständig und herzlich“.
So liebte ihn das Publikum: persönlich, höflich, aufmerksam und humorvoll - ein großer Künstler, aber stets auf Augenhöhe. Dutzende Fans sind zur Beerdigung gekommen, nehmen still Abschied. Manfred Weiers hat sein Album mit Autogrammen Gregers dabei, viele Jahrzehnte alt, manche auf alten Plattencovern. Der 62-jährige war sein Leben lang Greger-Fan.
Hugo Strasser hat seine Klarinette mitgebracht. Er spielt live für seinen gestorbenen Freund: „Yesterday“ von den Beatles. Der 93-Jährige hat Tränen in den Augen. Strasser, Greger und der ebenfalls gestorbene Paul Kuhn waren gut zehn Jahre als Swing-Legenden unterwegs. Er habe nicht geglaubt, dass er als Letzter übrig bleiben werde, sagt Strasser.
Die Familie hat zudem Lieblingsstücke Gregers ausgesucht, darunter „Unforgettable“ von Nat „King“ Cole, „Stardust“, gespielt von Max Greger und seinem Sohn Max Greger junior sowie „What a wonderful world“, gespielt von Enkel Maximilian. Und von Max Greger als solo gespielt: „Es ist nur die Liebe“.