Afrikanischer Musiker Papa Wemba gestorben

Abidjan (dpa) — Der kongolesische Sänger Papa Wemba, einer der populärsten Musiker Afrikas, ist tot. Er sei am frühen Sonntagmorgen in Abidjan (Elfenbeinküste) im Alter von 66 Jahren gestorben, berichtetet örtliche Medien.

Radio France International und die Tageszeitung „Le Monde“ meldeten den Tod ebenfalls unter Berufung auf seinen Manager. Papa Wemba habe sich bei einem Auftritt bei einem Musikfestival plötzlich unwohl gefühlt. Er sei auf der Bühne zusammengebrochen und ins Krankenhaus gebracht worden.

Sein Tod kam unerwartet. Nur einen Tag vor seinem Konzert hatte er seinen Fans auf Facebook „frohes Feiern“ gewünscht.

Der 1949 geborene Sänger, mit ursprünglichem Namen Jules Shungu Wembadio Pene Kikumba, galt als König der kongolesischen Rumba. Seine Karriere umfasst fast fünf Jahrzehnte. In der Weltmusik hatte er sich einen Namen gemacht. Zu seinen Hits zählten „Maria Valencia“ und „Yolele“.

Mit seinem extravaganten Kleidungsstil inspirierte er auch die kongolesischen Sapeurs - eine Bewegung junger Männer, die sich gern als modisch und individuell präsentieren. Einige seiner Kleidungsstücke versteigerte Papa Wemba 2011 für den Bau von Schulen und Kinderheimen in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa.

Als Mentor förderte der Sänger zudem die Karrieren von Künstlern wie Koffi Olomide oder King Kester Emeneya. Durch seine Zusammenarbeit mit dem britischen Sänger und Genesis-Frontmann Peter Gabriel wurde seine Musik auch außerhalb Afrikas bekannt.

Anfang der 2000er Jahre musste Papa Wemba eine kurze Haftstrafe in Frankreich verbüßen, weil er kongolesischen Migranten geholfen hatte, ins Land zu kommen.

Radio- und Fernsehsender in der Demokratischen Republik Kongo und in der Elfenbeinküste spielten am Sonntag Musik von Papa Wemba. Freunde, Kollegen und Fans würdigten ihn auf sozialen Netzwerken.

„Der Klang deiner Stimme war ein Gottesgeschenk, nicht nur für das kongolesische Volk, sondern für die ganze Welt ... Mach's gut, Papa Wemba“, sagte der kongolesische Abgeordnete Zoe Kabila auf Twitter.

„Papa Wemba war der einzige Häuptling dieses Dorfes. Seine Autorität stand nie in Frage. Alle Generationen verehren ihn“, sagte der Journalist Henry Mbuyi auf dem Kurznachrichtenportal.