Die Echos werden verliehen

Berlin (dpa) - Berlin rollt wieder den roten Teppich aus: Die Musikbranche vergibt an diesem Donnerstag zum 25. Mal den Echo. Als Favorit für eine Auszeichnung gilt Rapper Sido mit vier Nominierungen.

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Die Britin Adele und Schlagersängerin Helene Fischer sind jeweils drei Mal vorgeschlagen.

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„Alles läuft auf Hochtouren“, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Derzeit werde in den Berliner Messehallen noch geprobt. Moderatorin Barbara Schöneberger will in Highheels auftreten - trotz angerissener Bänder im Fuß, wie sie dem RBB erzählte. Das Erste überträgt die Gala ab 20.15 Uhr.

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Ebenfalls dreimal nominiert ist die Frankfurter Sängerin Namika („Nador“). Auf der Bühne stehen Sarah Connor, Sängerin Enya, Udo Lindenberg, Xavier Naidoo, aber auch die deutsche Kandidatin für den Eurovision Song Contest, Jamie-Lee.

Die quirlige Schöneberger verriet vorab, dass ihre Moderationen weniger spontan sind, als sie wirken. „Viele Leute denken, ich gehe auf die Bühne, schaue Campino an und plötzlich fällt mir ein Gag ein“, sagte die 42-Jährige der „Bunten“. Die Wirklichkeit sehe aber anders aus. „Kein Sender engagiert einen Moderator, der sagt: "Lasst mich mal machen, ich mach euch da was Lustiges am Anfang."“ Jeder Moderator habe ein Moderationsbuch - natürlich auch sie selbst.

Bei der Show soll auch an den Jazzmusiker Roger Cicero erinnert werden, der Ende März mit 45 Jahren überraschend gestorben war. Die Todesnachricht habe auch das Echo-Team getroffen, teilten die Veranstalter mit. Cicero könnte posthum einen weiteren Echo gewinnen, weil er einmal nominiert ist. Auf der Liste der Nominierten stehen auch die verstorbenen Musiker David Bowie, Udo Jürgens und Motörhead-Frontmann Lemmy Kilmister.

Mit dem Echo werden die erfolgreichsten Künstler geehrt. Vergeben wird der Preis in 31 Kategorien. Nominiert ist auch die umstrittene Deutschrock-Band Frei.Wild. Die Band war 2013 beim Echo noch von der Nominierungsliste gestrichen worden, nachdem andere Gruppen wie Kraftklub mit einem Boykott gedroht hatten. Im Sommer sprachen sich die Südtiroler auf ihrer Internetseite gegen Fremdenhass aus.

Viele Gewinner bleiben bis zum Abend geheim. Einige Preisträger sind aber bereits bekannt. Die Puhdys bekommen zum Beispiel den Echo für ihr Lebenswerk, und Schlagersänger Roland Kaiser wird für sein soziales Engagement geehrt. Kaiser unterstütze karitative Einrichtungen für Kinder und mache sich für das Thema Organspende stark, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit.

Kaiser hatte sich selbst 2010 einer Lungentransplantation unterziehen müssen. „Größten Respekt verdient nicht zuletzt sein mutiges Eintreten für eine weltoffene, empathische Gesellschaft als Reaktion auf die Pegida-Bewegung“, teilte Florian Drücke vom Bundesverband Musikindustrie mit. Der Verband vergibt den Echo. Verliehen werden die Preise an der Berliner Messe, dort steht der markante Funkturm.