Stars und Newcomer Elbjazz-Festival lockt Tausende Besucher in den Hamburger Hafen
Hamburg (dpa) - Tausende Jazzfans sind am Freitag zum ersten Tag des Elbjazz-Festivals in den Hamburger Hafen gekommen.
Bei wolkenklarem Himmel und Temperaturen bis zu 26 Grad füllte sich das Werftgelände von Blohm+Voss schon am frühen Abend mit Besuchern, die neben zahlreichen Newcomern auch internationale Stars der Szene wie die mehrfachen Grammygewinner Snarky Puppy oder Joshua Redman sehen wollten.
Dieser erinnerte sich bei seinem Auftritt auf der zwischen zwei Kränen gelegenen Open-Air-Bühne an seine letzte Elbjazz-Beteilung vor vier Jahren - bei deutlich niedrigeren Temperaturen. „Damals war es wirklich kalt. Wir sind uns zwar nicht sicher, ob das heute an der „globalen Erwärmung“ liegt, freuen uns aber trotzdem“, sagte der gebürtige US-Amerikaner, der zu den einflussreichsten Saxofonisten der Welt zählt, ehe er sein Publikum mit einer Mischung aus Blues und afroamerikanischen Jazz begeisterte.
Erstmals kam in diesem Jahr auch die erst im Januar fertiggestellte Elbphilharmonie als Veranstaltungsort für drei der insgesamt rund 50 Konzerte zum Einsatz. Der Saxofonist Jan Garbarek eröffnete die Konzerte im Großen Saal, die südkoreanische Sängerin Youn Sun Nah und der Pianist Christoph Spangenberg zogen später nach. Der gebürtige Berliner präsentierte facettenreiche Klavierinterpretation einiger der größten Hits der Rockband „Nirvana“. Spontane Ticketkäufer hatten bei den Veranstaltungen in der Elbphilharmonie jedoch das Nachsehen. Wegen des begrenzten Platzangebots konnten nur die ersten 11 000 Ticketkäufer jeweils einen Platz in einem der sechs Konzerte reservieren. Ein weiterer Wermutstropfen war, dass es wegen des großen Besucherandranges an den Shuttle-Barkassen zwischen der Elbphilharmonie und dem Werftgelände zu langen Wartezeiten kam. Und auch die Indoor-Hallen mussten bei zu starkem Andrang vorzeitig geschlossen werden. Am Samstag geht das Elbjazz mit zahlreichen Künstlern in die zweite Runde. Zu dem Programm gehört auch die Verleihung des mit 10 000 Euro dotierten Hamburger Jazzpreises an Wolfgang Schlüter, der im Anschluss selbst ein Konzert geben wird. Gekrönt wird der Abend dann durch den Auftritt des zweifachen Grammygewinners Gregory Porter in Begleitung des Hamburger Kaiser Quartet. Erst am Donnerstag wurde der Jazz-Superstar der ECHO JAZZ in der Kategorie „Bestseller“ für sein Erfolgsalbum „Take Me To The Alley“ verliehen. Während das Festival in Hamburg nach Polizeiangaben komplett friedlich verlief, musste das von Zehntausenden Musikfans besuchte Festival „Rock am Ring“ am Nürburgring wegen Terrorgefahr unterbrochen worden.