Ein Klassiker Gustavo Dudamel will beim Neujahrskonzert Spaß haben

Wien (dpa) - Die Wiener Philharmoniker wollen unter Leitung des venezolanischen Star-Dirigenten Gustavo Dudamel zum traditionellen Neujahrskonzert etwas ganz Besonderes bieten.

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Es werde ein spannendes Programm aus dem Repertoire der Walzer-Dynastie Strauß, das mit der Auswahl der Stücke auch auf die Krisen in der Welt eingehe, sagte der Vorstand der Philharmoniker, Andreas Großbauer, am Donnerstag in Wien.

Der Walzer „Mephistos Höllenrufe“ werde beantwortet von der Polka „So ängstlich sind wir nicht“, beides Stücke von Johann Strauß (Sohn). „Das ist eine wichtige und gute Botschaft in dieser Zeit“, sagte Großbauer. Insgesamt würden sieben Stücke erstmals beim Neujahrskonzert gespielt.

„Ich hoffe, wir werden Spaß haben“, sagte der 35-jährige Dudamel in sichtlich aufgeräumter Stimmung. Er ist der bisher jüngste Dirigent des international viel beachteten Konzerts. „Es ist ein Traum“, sagte Dudamel. „Jetzt kann ich in Frieden sterben“, schmunzelte der leicht ergraute Maestro, der frisch von einer Probe in T-Shirt und Pullover auf dem Podium saß.

Er betonte erneut, dass er sein Leben dem Ziel gewidmet habe, Kinder an die Musik heranzuführen. „Musik muss ein Teil des Lebens eines jeden Kindes sein.“ Zugleich sei sein Einsatz am Neujahrskonzert-Pult auch ein Symbol für eine ganze Generationen an jüngeren Menschen, dass alles möglich sei.

Dudamel und die Wiener Philharmoniker sind ein eingespieltes Team. Seit 2007 haben sie 46 Konzerte zusammen bestritten. Demnächst gehen sie auf Südamerika-Tour.

Die TV-Übertragung am Sonntag wird in 93 Ländern ausgestrahlt. Voraussichtlich 50 Millionen Zuschauer werden das Konzert verfolgen. 40 Radiostationen übertragen ebenfalls live. In puncto Internationalität und Reichweite sei das Neujahrskonzert „die größte Kulturproduktion der Welt“, sagte ORF-Intendant Alexander Wrabetz. Die Übertragung beginnt um 11.15 Uhr. Schon zuvor stimmt ORF 2 ab 9.05 Uhr auf das Ereignis in der Neujahrs-„matinee“ ein.