Kiss rocken Las Vegas

Berlin (dpa) - Als Kiss am 30. Januar 1973 ihr erstes Konzert in Queens, New York spielten, war das noch eine recht bescheidene Veranstaltung - und noch dazu ganz ohne Firlefanz.

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Lediglich Gene Simmons hatte sich mit Verlours-Klamotten, High Heels, einem Seemannsshirt und einem Schuss Farbe im Gesicht etwas herausgeputzt. Peter Criss fiel mit einem Hauch von Rouge auf - das war es dann aber auch schon. Ein einfaches Glamrock-Outfit, wie es damals viele hatten.

Aber das Konzert kam an und schlug ein paar kleine Wellen, wodurch zu den regelmäßigen Shows im Coventry/Popcorn-Club immer 100 bis 150 Leute kamen. Hier haben sich Kiss die ersten Sporen verdient, um schließlich mit geschminkten Gesichtern und harten Riffs zu einer der erfolgreichsten Rockbands zu werden.

Und ihre Fans begeistern Kiss immer noch: Der Höhepunkt ihrer Jubiläumstour zum 40-jährigen Bandbestehen fand 2014 in der Spielerstadt Las Vegas statt - das Ergebnis ihrer spektakulären Show wurde auf dem CD/DVD-Package „Kiss Rocks Vegas“ festgehalten. Willkommen im „Psycho Circus“.

„Wir haben das Haus gerockt und Vegas ist durchgedreht! Das war Kiss in voller Fahrt - ohne Kompromisse!“, sagte Paul Stanley laut Mitteilung. 44 Alben hat die Band herausgebracht, über 100 Millionen Exemplare davon verkauft - da kann man schon mal wie die Götter vom Himmel kommend im Hubschrauber einschweben und mit viel Bumm und Peng eine kraftvolle Show vor den zahlreich geschminkten Fans abliefern, die bei Songs wie „Shout It Out Loud“ oder Love Gun“ noch einmal tief in die Geschichte ihrer Lieblinge eintauchen durften, die es tatsächlich geschafft haben, nie zu Comic-Abziehbildern ihrer selbst zu werden.

Aber Kiss haben auch ihre empfindsame Seite, die sie ganz ungeschminkt und unplugged in einem kleinen Akustik-Set zum Ausdruck brachten. Hier schält sich dann auch die Essenz der Songs so richtig heraus, die beim Gitarrengewitter der Bühnenshows doch manchmal ein bisschen untergeht.