Konzert statt Demo: Dresden zeigt sich bunt
Dresden (dpa) - Mehr als ein Dutzend Künstler und Bands haben sich bei einem Gratiskonzert in der Pegida-Hochburg Dresden für Toleranz und Weltoffenheit eingesetzt.
Sänger Herbert Grönemeyer zeigte am Montagabend vor Zehntausenden Zuschauern auch Verständnis für die Politikverdrossenheit mancher Pegida-Demonstranten. Dies dürfe aber nicht dazu führen, „dass man sich als Zielscheibe und Projektion für diese Ängste, die man auch hat, plötzlich wieder eine Religion aussucht. Das hatten wir schon mal“, warnte der 58-Jährige auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche. „Jedes Gestammel von Überfremdung ist kalte verbale Brandstiftung und ignorante Verblendung.“
Während der Großteil der Zuschauer zur Musik von Künstlern wie Gentleman oder Adel Tawil tanzte, gaben sich vereinzelt auch Pegida-Anhänger mit Deutschland- und Sachsenfahnen zu erkennen. Aus einer kleineren Gruppe waren immer wieder „Wir sind das Volk“-Rufe zu hören. Auf Plakaten stand „Der Islam gehört nicht zu Sachsen“. Pegida hatte zum Konzertbesuch ermuntert und seine eigene Montagsdemo kurzerhand um einen Tag vorverlegt.
Der Veranstalter sprach von mehr als 25 000 Konzertbesuchern. Die Polizei zählte 22 000 Menschen und sprach von einem insgesamt „absolut friedlichen Verlauf“.