Lena meldet sich nach Pause zurück
Berlin (dpa) - Zwischen Frühjahr 2010 und Frühsommer 2011 stand für Lena Meyer-Landrut die Welt Kopf. Als gecastete Eurovisions-Teilnehmerin holte sie für Deutschland den Grand-Prix-Titel und war fortan das neue Fräuleinwunder des Landes.
Nach ihrem zweiten Song Contest im Mai in Düsseldorf, bei dem sie Zehnte wurde, hat sie sich erst einmal eine Pause gegönnt. Jetzt kehrt sie zurück auf die Bühne - zunächst mit einem Filmsong, später sollen eine kleine Tour sowie ein nachdenklicheres Album folgen. Eine Biografie oder gar ein Film über ihr Leben seien aber „auf gar keinen Fall“ geplant, sagte die 20-Jährige im dpa-Interview.
Lena, Du hast nach dem Eurovision Song Contest im Mai eine kleine Pause eingelegt, wo warst Du im Sommer?
Lena: „Auf Ibiza, wir haben uns ein kleines Häuschen gemietet und da haben wir dann gechillt und gegessen, hauptsächlich. Drei Wochen Ibiza und dann Deutschland.“
Du beendest Deine Pause jetzt mit Musik. Deine neue Single „What A Man“ kommt an diesem Freitag raus - es ist der Titelsong zum gleichnamigen Film von und mit Matthias Schweighöfer. Wie kam es dazu?
Lena: „Matthias hat halt gefragt. Er hat gesagt, "mach mal What a Man", und da hab' ich gesagt, aber dann covere ich das Lied so, wie ich das will und wie ich das schön finde. Und jetzt bin ich unfassbar stolz darauf.“
Das Video mit Dir und Matthias Schweighöfer sieht sehr entspannt aus, solltet Ihr da improvisieren?
Lena: „Ja. "Macht mal, tanzt mal, macht mal einfach", hieß es. Und dann haben wir gemacht und dann war das ziemlich gut.“
Für Dein nächstes Album willst Du Dir mehr Zeit nehmen - bis 2012. Wird es auch ein Film oder ein Buch über Dich geben?
Lena: „Auf gar keinen Fall. Ich bin 20, also für 'ne Biografie oder für irgendeinen Film über mein Leben ist es, glaube ich, deutlich zu früh.“
Du bist erst einmal aus dem ganz großen Scheinwerferlicht herausgetreten. Reicht Dir ein bisschen Berühmtheit?
Lena: „Ja, ich glaube, das ist perfekt. Ich könnte das nicht aushalten, über Jahre hinweg "Frau Deutschland" zu sein. (...) Es ist halt einfach kräftezehrend, keinen Alltag zu haben, keine richtige Struktur zu haben. Es war natürlich auch spannend und es war auch 'ne gute Anspannung, aber ich hab' schon gemerkt, dass mir diese drei, vier Monate ganz gut getan haben, weil man einfach Zeit auch für sich braucht.“
Was bedeutet es dann, ein Weltstar zu sein?
Lena: „Ich habe neulich noch darüber nachgedacht, als ich schon wieder ein neues Lied von Katy Perry gehört habe. Die muss dafür dann ja auch Promo machen - auf der ganzen Welt, und du bekommst von überall irgendeine Meinung, das ist echt krass. Ich glaube, da braucht man jemand ganz starkes hinter sich.“
Würdest Du jungen Mädchen denn immer noch empfehlen, auch ein Star zu werden?
Lena: „Am liebsten würde ich immer mal ein paar Mädchen, deren allergrößter Traum das ist, für zwei Wochen mitnehmen zu allem, damit die das mal sehen. Weil auch ich eine falsche Vorstellung hatte und glaube, dass jeder andere auch 'ne falsche Vorstellung von dem Beruf hat. Aber ich kann den Beruf schon empfehlen, ich find' meinen Job schon cool.“
In einem Zeitungsinterview hast Du Interesse bekundet, beim ESC-Vorentscheid für Baku Gastjurorin zu sein - hat diese „Bewerbung“ beim Jurychef Thomas D schon genützt?
Lena: „Ich habe mit Thomas noch nicht gesprochen. Da sind die Medien dann schon wieder gut. Ich habe das ein einziges Mal gesagt und die Leute wissen das schon. Das wird jetzt irgendwie bestimmt an Thomas rangetragen und der kommt jetzt natürlich in die Bredouille. (...) Aber ich fänd's schon cool, wenn ich mal in der Jury sitzen würde.“
Interview: Ronny Thorau, dpa