Lorde in Berlin - auf der Bühne erwachsen werden

Berlin (dpa) - Die neuseeländische Sängerin Lorde hat in Berlin ihren einzigen Deutschland-Auftritt des Jahres hingelegt. In der nicht ganz ausverkauften Columbiahalle stand sie am Donnerstag vor rund 2500 begeisterten Zuschauern eine Stunde und zehn Minuten lang auf der Bühne.

Lorde in Berlin - auf der Bühne erwachsen werden
Foto: dpa

Mehr wäre kaum möglich gewesen, denn die erst 17-Jährige spielte beinahe alle Songs ihres bisher einzigen Albums.

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Nach dem zweiten Stück sah es kurz danach aus, als könnte der Abend noch viel früher enden. „Tschüss“, rief Lorde auf Deutsch. „Sagt man das so?“ Sie hatte „danke“ sagen wollen.

Es war nicht der erste Berlin-Besuch der Sängerin. Im vergangenen Jahr hatte sie im Tanzlokal Clärchens Ballhaus ein Konzert gegeben. „Damals habe ich vor ungefähr 19 Leuten gespielt, war todkrank und habe es gehasst“, erzählte sie.

Einen solchen Auftritt wird sie nicht mehr über sich ergehen lassen müssen. Lorde, die mit bürgerlichem Namen Ella Marija Lani Yelich-O'Connor heißt, ist inzwischen ein Superstar. Ihr Debütalbum „Pure Heroine“ erschien Ende vergangenen Jahres und wurde ein weltweiter Erfolg. Der Song „Royals“ stand neun Wochen lang an der Spitze der US-Hitparade und wurde mit dem Grammy für den besten Song des Jahres ausgezeichnet. Lorde erhielt zudem bei den Billboard Music Awards den Preis für Newcomerin des Jahres.

„Es gibt nichts Besseres, als zurückzukommen und in solch freundliche Gesichter zu gucken“, schob Lorde am Donnerstag nach. Mit zuckenden Tanzbewegungen ließ sie ihre langen, wallenden Haare zum minimalistischen Beat ihres elektrischen Indie-Pop mit Dubstep- und R'n'B-Elementen fliegen. Eine Hand steckte meist in der Tasche ihrer orangenen Hose. Unterstützt wurde die Teenagerin von einem Keyboarder, einem Schlagzeuger und eingespieltem Begleitgesang.

Die Mehrheit des Publikums war höchstens Anfang 20 und im Berliner Hipster-Look erschienen. Während Lorde einen Song ankündigte, den sie mit 15 nach einer Party im sturmfreien Elternhaus geschrieben hatte, wurden unzählige Smartphones aus Röhrenjeans gezückt. Sie wache aus Angst vor dem Älterwerden nachts oft auf, sagte die Sängerin. „Aber wenn es sich so anfühlt, erwachsen zu werden, ist es in Ordnung“.

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