Moers Festival mit politischen Untertönen
Moers/Düsseldorf (dpa) - Das renommierte Moers-Festival am Niederrhein (22.-25.5.) wird zu Pfingsten Schauplatz für musikalische Experimente, künstlerische Grenzgänger und Weltpremieren.
Es soll aber kein Ort der Glückseligkeit sein, an dem das Elend auf der Welt ausgeblendet bleibt, wie der islamistische Terror oder das Flüchtlingsproblem.
„Wie gehen wir damit um? Schalten wir das komplett aus oder gibt es eine Haltung dazu?“, fragt Festivalleiter Reiner Michalke. „Die Musiker haben die Möglichkeit darauf zu reagieren. Ich verspreche mir und weiß, dass sich viele Musiker damit beschäftigen und dass es Einfluss auf ihr Schaffen hat.“
Davon kann man bei Colin Stetson ausgehen, dessen Aufführung der 3. Symphonie des polnischen Komponisten Henryk Mikolaj Górecki ein Höhepunkt des viertägigen Programms von Freitag bis Pfingstmontag ist. Die Klagelieder handeln von Tod und Leid durch den Krieg.
Zudem sind Künstler aus Krisengebieten zur 44. Auflage des Festivals eingeladen: Ziad Rajab aus dem syrischen Aleppo oder der aus Mali stammende Bassekou Kouyaté. „Ich habe die Musiker aber nicht deshalb ausgesucht. Die Musik muss der Anlass sein, der Hintergrund der Künstler spielt vielleicht hinein“, sagte Michalke.
Das Festival für improvisierte Musik in Moers wurde in diesem Jahr mit dem renommierten Preis des Europe Jazz Network EJN für zukunftsorientierte Programme ausgezeichnet.