Moers-Festival: Verneigung vor John Zorn

Der bekannte Saxofonist aus den USA ist Stammgast beim Moers Festival. Morgen sind ihm vier Konzerte gewidmet.

Moers. Mit einem „Tag des Zorn“ beginnt das 42. Moers-Festival an diesem Wochenende. 15 Wochen vor seinem 60. Geburtstag präsentiert der New Yorker Saxofonist John Zorn morgen ab 19 Uhr vier Projekte.

Eine ganze Reihe bekannter Musiker sind bei dieser Werkschau im Zirkuszelt im Schlosspark mit von der Partie. Dazu gehören unter anderem Sänger Mike Patton, Gitarrist Marx Ribot, Pianist John Medeski und Schlagzeuger Joey Baron.

Zum dritten Mal hintereinander spielt „The Dorf“ auf der Hauptbühne. Am Samstag eröffnet die Big Band um 15 Uhr den zweiten Festivaltag. „Keiner Formation ist es bisher so gut gelungen, den Sound des Ruhrgebiets einzufangen und neu zu definieren“, sagt Reiner Michalke, der künstlerische Leiter des Moers-Festivals, über das 25-köpfige Sound-Kollektiv unter der Leitung von Jan Klare. Bereits 2011 und 2012 begeisterte „The Dorf“ mit einem Parforce-Ritt zwischen Free Jazz und Jazzrock.

Es folgt ein Programm, das typisch ist für das Moers-Festival: Künstler aus Europa, Afrika, Lateinamerika und den USA präsentieren einen Querschnitt durch aktuelle Strömungen der improvisierten Musik. „Die wilde Vielfalt aktueller Musik auf einer Bühne zu Pfingsten in Moers vereint“, nennt das Michalke.

Dabei wechseln sich Auftritte bekannter Größen wie beispielsweise von Gitarrist Fred Frith und Bassist Bill Laswell ab mit den Gastspielen (noch) unbekannter Musiker wie der Norwegerin Jenny Hval, die spielerisch das Genre wechselt: von Lyrik über Experimentelles bis Pop.

Um Geld zu sparen, wurde 2011 der Pfingstmontag als offizieller Festivaltag abgeschafft. Aber trotzdem gibt es Musik im 2500 Personen fassenden Zirkuszelt, wenn auch der etwas anderen Art. „Es soll ein publikumsfreundlicher Tag für die ganze Familie sein“, sagt Michalke.

Das führt in diesem Jahr zu Auftritten von jungen Jazz-Musikern aus der Region, der NDR-Big-Band mit dem Pink-Floyd-Programm „The Dark Side of the Moon“ und von „Fred Kellner & Die famosen Soulsisters“, zu denen unter anderem Anke Engelke als Sängerin gehört.