Musik: Die Popkomm bleibt an der Spree

Musikmesse: Geschäftsführer dementiert Rückkehrpläne nach Köln.

Berlin. "Wir planen als Veranstalter der Popkomm keine Rückkehr nach Köln. Ich kann verstehen, dass andere Städte an der Veranstaltung interessiert sind. Aber für uns ist Berlin der ideale Standort, von dem aus wir uns national und vor allem international etabliert haben", erklärt der Geschäftsführer der Musikmesse, Ralf Kleinhenz.

Bei der Bilanzpressekonferenz der Köln-Messe waren Gerüchte über einen Umzug der Popkomm, die bis 2004 in der Domstadt ihren Standort hatte, aufgekommen.

Der Branchentreff habe sich in der Hauptstadt stabilisiert und seine Position als Leitmesse der Branche neben der Midem gefestigt. Daran ändere auch der Rückzug des Majorlabels Sony-BMG in diesem Jahr nichts.

"Es ist natürlich bedauerlich und auch nicht gerade hilfreich für uns, aber an unseren Grundfesten wird deshalb nicht gerüttelt. Wir setzen vielmehr auf den Mittelstand sowie kleine und kleinste Plattenfirmen, weil von da das größte Innovationspotenzial zu erwarten ist. Dazu gehört auch unser Labelcamp, das gerade für diese Zielgruppe entwickelt wurde", sagt Kleinhenz, der in diesem Jahr hofft, die Grenze von 800 Ausstellern wieder zu durchbrechen.

"Wir haben auch erstmals Plattenfirmen aus den USA und Russland als Aussteller gewinnen können. Außerdem wird es weitere Länderstände geben. Mit der Türkei haben wir in diesem Jahr ein spannendes Partnerland gefunden. Das zeigt, dass wir bei der Internationalisierung auf dem richtigen Weg sind."

Was andere Branchentreffs wie die Midem in Cannes oder die kommende c/o Pop in Köln angeht, erkennt der Manager eher eine Ergänzung als eine Konkurrenz. "Die Midem ist immer im Frühjahr und spricht vor allem Verleger an. Die c/o Pop ist eher lokal verankert, so dass alle Veranstaltungen bequem nebeneinander existieren können und sich ergänzen", erläutert Kleinhenz.

Dass die Popkomm in diesem Jahr nicht wie gewohnt im September sondern vom 8. bis zum 10. Oktober stattfindet, habe seinen Grund in der neuen Messe "InnoTrans", die Verschiebungen im Terminplan zur Folge gehabt hätte.

Zurückgekehrt sind nach längerer Abstinenz die Musiksender MTV und Viva, die sich in den Messehallen dem Fachpublikum präsentieren. Pläne, die Messe für das breite Publikum zu öffnen, wie das in Köln teilweise der Fall ist, gibt es an der Spree nicht. "Wir sind und bleiben eine Fachmesse, die aber gleichzeitig ein Festival anbietet, dass für das breite Publikum offen steht."