Pianistin Mihaela Ursuleasa stirbt mit 33
Mihaela Ursuleasa aus Rumänien begeisterte mit Temperament und Intuition.
Wien. Ein Schock nicht nur für die Klassikwelt: Am Donnerstag ist die weltweit gefeierte Pianistin Mihaela Ursuleasa in ihrer Wohnung in Wien an einer Gehirnblutung gestorben. Die 33-Jährige hinterlässt eine Tochter.
1978 in Brasov (Kronstadt) als Tochter eines Roma-Musikers geboren, saß sie bereits mit fünf Jahren am Klavier. Ihr Vater förderte sie spielerisch. Doch er starb, als sie im Grundschulalter war. Das kleine Mädchen wurde nun im kommunistischen Rumänien einem strengen staatlichen Drill unterworfen.
In rumänischen Medien berichtete sie von häufigen Schlägen ihrer Lehrerin: „Ich wurde auch unmittelbar vor Konzerten geschlagen. Ich bin oft unter Tränen auf die Bühne getreten“, wird sie in einer Tageszeitung zitiert. Mit zwölf Jahren musste sie in Wien dem Dirigenten Claudio Abbado vorspielen, die Lehrerin hoffte auf lukrative Konzerte.
„Abbado aber meinte, er trete nicht mit kleinen Kindern auf, und riet uns eindringlich von einer Fortsetzung der Wunderkind-Karriere ab.“ Ursuleasa zog sich zurück und setzte ihre musikalische Ausbildung in Wien fort: „Das machte mich zur soliden Pianistin.“
Mit 16 Jahren gewann sie den Clara-Haskil-Wettbewerb in der Schweiz, spielte fortan mit bekannten Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra und unter Dirigenten wie Neeme Järvi, Marek Janowski und Andris Nelsons.
Ihr temperamentvolles Spiel und ihre lyrische Begabung begeisterten weltweit. Ihre erste Solo-CD „Piano & Forte“ erhielt 2010 einen Echo Klassik. Wichtig war ihr selbst aber eins: „Ich habe den intuitiven Zugang zur Musik nie aufgegeben.“