Polar-Musikpreis an Paul Simon und Yo-Yo Ma
Stockholm (dpa) - Der eine hat seit fast 50 Jahren mit seiner leisen Stimme ein weltweites Publikum für Popsongs, der andere spielt auf dem Cello klassische Musik genauso virtuos wie argentinischen Tango.
US-Sänger und Komponist Paul Simon sowie der Cellist Yo-Yo Ma werden in diesem Jahr mit dem schwedischen Polar-Musikpreis ausgezeichnet. Er ist mit insgesamt zwei Millionen Kronen (225 000 Euro) dotiert.
Die Stockholmer Jury meinte zur ihrer Entscheidung für den 70-jährigen Simon, der gemeinsam mit Art Garfunkel (Simon & Garfunkel) weltbekannt wurde, dass niemand mehr als er das Prädikat „Weltklasse-Songwriter“ verdient habe. Simon startete mit Hits wie „Sounds Of Silence“ und „Bridge Over Troubled Water“ und hatte später auch mit südafrikanisch inspirierter Musik auf dem Album „Graceland“ einen Welterfolg.
Über Yo-Yo Ma (56) hieß es in der Begründung der Jury, er sei der führende Cellist unserer Zeit. Weiter meinten die Juroren: „Yo-Yo Ma vereint Menschen auf der ganzen Welt und zeigt uns, dass Musik Kommunikation, Passion und Austausch von Erfahrungen ist.“ Der Sohn chinesischer Zuwanderer in die USA hat neben zahlreichen klassischen Alben auch Aufnahmen mit Rockmusikern sowie Tanzmusik eingespielt.
Der Polarpreis wird seit 1992 an je einen Preisträger aus der rhythmisch orientierten und aus der klassisch orientierten Musik vergeben. Er geht auf eine Stiftung des früheren Managers der schwedischen Popgruppe Abba, Stig Anderson, zurück. Anderson scheiterte mit seinem Versuch, die Auszeichnung als zusätzlichen Nobelpreis zu etablieren. Er starb 1997.
Im letzten Jahr wurde die US-Sängerin Patti Smith zusammen mit ihren Landsleuten vom Kronos-Streichquartett ausgezeichnet. Den diesjährigen Polarpreis überreicht der schwedische König Carl XVI. Gustaf am 28. August im Stockholmer Konzerthaus.