#RBF17 Rekordbesuch bei Reeperbahnfestival
Hamburg (dpa) - Mit einem Besucherrekord, einer ausgezeichneten Singer-Songwriterin und einer Premiere in der Elbphilharmonie ist das Hamburger Reeperbahnfestival in der Nacht zu Sonntag zu Ende gegangen.
Mehr als 40 000 Besucher waren seit Mittwoch auf den Kiez geströmt, um den gut 600 Konzerten von rund 420 Bands und Künstlern wie Liam Gallagher oder Beth Ditto zu lauschen. Und so fiel das Fazit von Festivalchef Alex Schulz rundum positiv aus: „Wir haben das qualitativ hochwertigste Reeperbahnfestival erlebt“, sagte er.
Aus dem Programm stach unter anderen die Britin Jade Bird heraus, die am letzten Festivaltag den Anchor-Award erhielt. „Sie hat eine großartige Zukunft vor sich“, lobte der Jury-Vorsitzende Tony Visconti, Produzent zahlreicher David-Bowie-Alben, die junge Singer-Songwriterin aus London. Sieben Kandidaten waren ins Rennen um den Preis gegangen - ausgewählt aus 50 internationalen Bewerbungen.
Traditionell geht es beim Reeperbahnfestival darum, eher wenig bekannte Künstler zu entdecken, und die gab es quasi an jeder Ecke. Doch auch einige große Namen wie der frühere Oasis-Sänger Liam Gallagher waren bei der zwölften Auflage des viertägigen Spektakels dabei. Der Brite spielte am Freitagabend einen Tag nach seinem 45. Geburtstag vor begeisterten Fans im Club Docks Oasis-Klassiker wie „Wonderwall“ und Songs seines ersten Solo-Albums „As You Were“.
Beseelt waren auch jene Fans, die zum Abschluss zu den 100 Glücklichen gehörten, die mit der jungen Hauptstadtband Isolation Berlin auf einem Partyschiff zu mitternächtlicher Stunde über die Elbe schipperten und die Barkasse zum Schunkeln brachten.
Die Macher hatten in diesem Jahr bewusst auch Bands mit einer klaren Haltung wie der Bonner Punk-Formation Lygo oder der Londoner Rockband The King Blues eine Bühne geboten. Getreu dem von Herbert Grönemeyer als Gast formulierten Credo: „Kunst ist dafür da, eine Gesellschaft aufzurütteln.“ Es sei das gesellschaftspolitisch stärkste Reeperbahnfestival gewesen, bilanzierte Schulz.
Das Reeperbahnfestival gilt nach Angaben der Organisatoren als größtes Clubfestival Europas. Rund 420 Bands hatten an 70 Orten einen bunten Mix aus Pop-, Rock-, Soul-, Folk-, Indie- oder Elektro-Musik geboten. Neben diversen Konzerten in Clubs und Bars wurde am Samstagabend auch die Elbphilharmonie zum Schauplatz des Festivals, das zugleich wieder eine Austauschplattform der Musikwirtschaft war.
Gastland in diesem Jahr war Kanada. Im kommenden Jahr folge Frankreich als Länderpartner, kündigte Festivalchef Schulz an.