Serge Dorny wird neuer Intendant der Semperoper

Dresden (dpa) - Der Belgier Serge Dorny (51) wird neuer Intendant der Semperoper Dresden.

Der bisherige Intendant der Opéra National de Lyon soll die Sächsische Staatsoper zum 1. September 2014 übernehmen, sich aber schon ab 1. Oktober 2013 auf die kommenden Spielzeiten in Dresden vorbereiten, wie Sachsens Kunstministerium am Dienstag mitteilte.

Dorny tritt die Nachfolge von Ulrike Hessler an, die im Sommer 2012 mit 57 Jahren einem Krebsleiden erlag. Seitdem führte der Kaufmännische Direktor Wolfgang Rothe die Geschäfte. Dorny unterschrieb am Dienstag einen Vertrag für fünf Jahre.

„Ich kenne die lange und faszinierende Geschichte dieses Opernhauses und bin mir der Ehre bewusst, die mir mit der Ernennung erwiesen wird“, erklärte Dorny laut Mitteilung des Kunstministeriums. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem Team der Semperoper und Dirigent Christian Thielemann.

„Gemeinsam werden wir ein neues Kapitel in der Geschichte dieses Hauses schreiben können, um seine nationale und internationale Bedeutung noch zu steigern und um ein Opernhaus zu schaffen, das allen Bürgern offen steht: eine Semperoper - reich an Geschichte und Tradition und zugleich der Zukunft zugewandt.“

Die sächsische Kunstministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) bezeichnet Dorny als international erfahrene Persönlichkeit. „Er verfügt über einen erstklassigen Ruf, und mit seiner Person verbinden sich Erfahrungen sowohl mit der künstlerischen Leitung eines Opernhauses als auch eines Orchesters.“

Einen Willkommensgruß gab es auch von Thielemann: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und bin mir sicher, dass Serge Dorny die Sächsische Staatsoper voran bringen wird.“

Dorny stammt aus Wevelgem in Belgien und studierte an der Universität und am Königlichen Musikkonservatorium in Gent. 1996 wurde er zum Generaldirektor und künstlerischen Leiter des London Philharmonic Orchestra berufen. Seit 2003 war er für die Oper in Lyon zuständig.

Sachsen hatte sich mit der Nachfolge von Hessler bewusst Zeit gelassen. Zur Sondierung möglicher Kandidaten wurde eine international besetzte Findungskommission einberufen. Dorny habe die Kommission von Anfang an überzeugt, sagte dessen Chef, Jürgen Hubbert: „Unser Ziel war es, eine Persönlichkeit mit internationaler Erfahrung und herausragendem Renommee vorzuschlagen.“