Zedd: „Der Grammy gehört nach Kaiserslautern“
Los Angeles (dpa) - Grammy-Überraschung aus Deutschland: Der 24-jährige DJ und Produzent Zedd ist in der Kategorie „Best Dance Recording“ für seine Single „Clarity“ (Feat. Foxes) ausgezeichnet worden.
In seiner Heimat kennt ihn kaum jemand, in den USA arbeitet er aber mit Stars wie Lady Gaga und Justin Bieber. Im Interview der Nachrichtenagentur dpa erzählt er, wen er so alles auf den Grammy-Partys kennengelernt hat und wie es jetzt für ihn weitergeht.
Frage: Was ist das Geheimnis eines guten Dance-Hits?
Antwort: Wenn es so einfach wäre! Es gibt kein Rezept und keine feste Regeln. Wichtig ist, dass man einen Schritt voraus ist und sich nicht darum kümmert, was gerade Trend ist.
Frage: Haben Sie eigentlich damit gerechnet, den Grammy zu bekommen?
Antwort: Überhaupt nicht! Dann hätte ich mir auf jeden Fall eine bessere Rede überlegt. Ich hatte gerade mal zehn Sekunden auf dem Weg zur Bühne, um mir irgendetwas zu überlegen.
Frage: Der Grammy gilt als wichtigster Musikpreis. Wie hat es sich angefühlt, damit ausgezeichnet zu werden?
Antwort: Als mein Name aufgerufen wurde, hatte ich plötzlich sowas wie einen Tunnelblick. Das war völlig surreal. Ich habe alle Leute um mich herum aufspringen und schreien hören. Ich habe eigentlich den ganzen Abend gebraucht, um mir bewusst zu machen, dass ich tatsächlich gewonnen habe! Diese Auszeichnung ist für mich natürlich mit das Schönste, was es gibt.
Frage: Sie klingen fast ein bisschen geschockt. Haben Sie auch gefeiert?
Antwort: Sicher. Irgendwie sind wir alle auf der gleichen Party gelandet: Bei der Feier von Daft Punk. Da haben wir bis etwa zwei Uhr morgens gefeiert.
Frage: Welche Stars waren da?
Antwort: Ich habe Paul McCartney getroffen, der für mich eine Legende ist. Madonna war auch da und Johnny Depp und Julia Roberts. Das war einzigartig!
Frage: Was machen Sie mit jetzt mit Ihrer Trophäe?
Antwort: Ich glaube, ich werde den Grammy zu Hause in Deutschland aufstellen. Ich habe zwar auch eine Wohnung in Los Angeles, aber dort bin ich meist im Studio. In Deutschland verbringe ich Zeit mit Freunden und der Familie. Deshalb gehört der Grammy nach Kaiserslautern.
Frage: Was kann nach den Grammys noch kommen - was sind Ihre Pläne?
Antwort: Ich habe im vergangenen Jahr sehr viele Shows gespielt. Das müssen um die 150 bis 200 Auftritte gewesen sein. Ich will in diesem Jahr einen Schritt zurücktreten, weniger spielen und dafür öfter im Studio sein, um an neuer Musik zu arbeiten. Idealerweise habe ich Ende dieses Jahres ein neues Album.
ZUR PERSON: Zedd heißt mit bürgerlichem Namen Anton Zaslavski. Der 24-Jährige ist in Russland geboren und in Kaiserslautern aufgewachsen. Als DJ und Musikproduzent ist er in den USA sehr erfolgreich und arbeitet mit Stars wie Lady Gaga und Justin Bieber zusammen.