Ursprung der Städtepartnerschaft war ein Schüleraustaustausch 1976. Winfried Reichwald und Cornelie Oeltzschner, damals Lehrer an der Hauptschule Leichlingen, organisierten ihn mit der Gillott’s School in Henley. Es folgten weitere Austausche von Hauptschule und Gymnasium. 1977 besuchten sich die Politiker beider Städte gegenseitig, am 18. November 1977 wurde die Partnerschaft offiziell besiegelt.

In 40 Jahren sind viele Freundschaften zwischen Leichlingern und Engländern entstanden. Gabi Vesper beispielsweise pflegt seit 36 Jahren eine enge Freundschaft zu Kay Hurley: „Im September wird Kay 101 Jahre alt, und einmal im Jahr muss ich zu Besuch fahren.“ Überhaupt ist der persönliche Austausch Pfeiler der Städtepartnerschaft, nicht Festakte von Politikern oder Bürgermeistern.

Schulen, Fußballvereine, Schwimmvereine oder auch die Musikschule pflegen enge Kontakte mit ihren englischen Gegenstücken. Und alle zwei Jahre macht sich eine Leichlinger Reisegruppe mit dem Bus auf die Reise auf die Insel.

Diese Reise macht dem Henley Club nun Kopfzerbrechen: Wenn durch den Brexit wieder Zollkontrollen entstehen, verlängern sich die Wartezeiten – und damit die Fahrtzeit: „Dann brauchen wir zwei Busfahrer und nicht nur einen, und damit wird die Reise deutlich teurer.“

Überhaupt sehen die Mitglieder dem Brexit fassunglos entgegen. Eine Anekdote: Brexit-Befürworter und neuer englischer Premierminister Boris Johnson beglückwünschte zum 25-jährigen Bestehen die Musiker beider Städte zu einem Konzert, bei dem er offenbar äußerst angetan vom musikalischen Können der Jugend war. „Sie tun etwas sehr Wertvolles, indem sie Europas Jugend zusammenbringen, und das ist Europäische Integration auf die beste Weise.“ Henley on Thames war sieben Jahre lang Johnsons Wahlbezirk. cebu