Nach langen Diskussionen Rat beschließt Variante für Hallenbad-Neubau

Leichlingen. · Der Entscheidung ging eine hitzige Debatte inklusive innerparteilicher Differenzen voraus.

Eine für die Stadt richtungsweisende Entscheidung sollte es werden, als der Rat am Donnerstag über den Hallenbad-Neubau beriet. Am Ende wurde es ein Tagesordnungspunkt mit widersprüchlichen Aussagen, Aufwärmen alter Argumente bis hin zu innerparteilichen Differenzen. Um es vorwegzunehmen: Der Rat hat den Neubau des Hallenbades auf dem Gelände Büscherhof mit einem Sportschwimmerbecken beschlossen.

Im Laufe der Planungen soll sich konkretisieren, ob es fünf oder sechs Bahnen mit oder ohne Hubboden bekommt. Nichtschwimmerbecken, Planschbecken und Schwitzbereich sind ebenso vorgesehen wie Flächen für Personal- und Verwaltung, nicht aber für eine Physiotherapieeinheit.

Die Geschäftsführung der Leichlinger Bäder- und Beteiligungsgesellschaft LBB soll nun das endgültige Raum- und Funktionsprogramm erarbeiten, die Investitionsobergrenze liegt bei zwölf Millionen Euro. Es ist damit zu rechnen, dass von der Auftragsvergabe über Planung und Bau bis zur Fertigstellung noch rund vier Jahre vergehen. Bereits in der vorausgegangenen Bürgersprechstunde hatte Michael Lintz, Vorsitzender des Bäderfördervereins, moniert, dass mit diesen Planungen die Bedürfnisse des Schwimmvereins und vieler Bürger nicht berücksichtigt worden seien. Nach einem ersten Beschluss für den Standort Büscherhof vor einem Jahr ließ es sich die UWG nicht nehmen, noch einmal die Diskussion zu eröffnen, ob ein neues Kombibad nicht besser im Eicherhofsfeld zu bauen sein, um am Büscherhof Wohnraum im unteren Preissegment zu ermöglichen.

Unterstützung erhielt sie dabei von CDU-Ratsherr Andreas Heusner, der aus der Beschlussvorlage die Formulierung „auf dem Gelände Büscherhof“ gestrichen sehen wollte. Seine Fraktion distanzierte sich umgehend von diesem Ansinnen.

Uneinheitlich zeigte sich auch die Faktenlage: Während die LBB angab, dass das Freibad während des Neubaus „wahrscheinlich eine Saison geschlossen werden muss“, sah sich Bürgermeister Frank Steffes gezwungen, diese Aussage zu korrigieren: „Wir haben zwar noch keine Architektenpläne für den Standort, aber das Freibad ist wohl während des ganzen Hallenbad-Rohbaus zu.“

CDU-Ratsherr Robert Hensel und sein CDU-Aufsichtsratskollege Kevin Knoll bemängelten, dass es zu den Kosten für eine spätere  Freibadsanierung unterschiedliche Informationen gebe: Im Kontrollgremium sei immer von 500 000 Euro die Rede gewesen, in der Ratsvorlage nur noch von 340 000 Euro. LBB-Geschäftsführerin Alice Bosch hatte dafür die prognostizierten Preissteigerungen der nächsten Jahre herausgerechnet.

Die Grünen beklagten, dass der Rat bereits gefallene Entscheidungen immer wieder infrage stelle, die SPD forderte, endlich mit den Planungen zu beginnen und nicht alles zu zerreden.