Nationalmannschaft: Diesem Team gehört die Zukunft
Vor Beginn der Weltmeisterschaft in Südafrika war das Halbfinale für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ohne Kapitän Michael Ballack das ultimative Ziel. Nicht wenige hielten das für völlig überzogen, angesichts einer Mannschaft, der es zwar nicht an Esprit, dafür aber an Erfahrung mangelt.
Am Mittwoch Abend hat die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw im Halbfinale gegen Europameister Spanien verloren. Naturgemäß stellt sich da Enttäuschung ein, weil im Laufe des Turniers und der großartigen Vorstellungen gegen England und Argentinien die Erwartungen in Deutschland nicht geringer geworden sind. Nun spielt diese deutsche Nationalmannschaft um den dritten Platz. Besteht nun Grund zur Enttäuschung?
Eindeutig nicht. Diese Mannschaft hat in Südafrika bewiesen, dass der Platz unter den besten vier Teams der Welt bereits ihr Platz ist. Diese Mannschaft hat gezeigt, dass unter Jürgen Klinsmann die Weichen richtig gestellt worden sind und der Deutsche Fußball-Bund für seine engagierte Nachwuchsarbeit belohnt worden ist. Für diese Nationalmannschaft war Südafrika der erste große internationale Auftritt, dieses Team wird in vier Jahren in Brasilien weiter Bestand haben. Unabhängig davon, ob der Bundestrainer in Zukunft weiter Joachim Löw heißt.
Die Verletzung von Michael Ballack hat den Umschwung in dieser Mannschaft unbewusst eingeleitet und nachhaltig befördert. Die Verantwortung ist von Löw auf mehrere Schultern verteilt worden, diese Mannschaft funktioniert nach dem demokratischen Prinzip. Ohne deshalb auf eine vernünftige Hierarchie verzichten zu wollen. Man muss kein Prophet sein, um dieser Mannschaft in dieser Struktur eine gute Zukunft voraussagen zu können. Die Halbfinal-Niederlage gegen Spanien ist alles andere als ein Desaster, diese Niederlage ist nicht mehr und nicht weniger als ein Entwicklungsschritt auf dem Weg zu einem noch höheren Perfektionsgrad. Um diese deutsche Nationalmannschaft muss man sich keine Sorgen machen.
Das neue Team von Joachim Löw hat uns Freude bereitet, die Mannschaft hat uns glückliche Momente beschert. Die Enttäuschung geht vorüber. Schon beim Spiel um Platz drei wird sie Vergangenheit sein.