Kommentar Tönnies’ Ausfall: Materieller Reichtum ist nicht alles
Tönnies hält sich für einen schlauen Kopf, hat aber gerade das Gegenteil bewiesen.
Wenn man es provokativ zusammenfasst, dann darf man Clemens Tönnies als wirklich reichen Mann einordnen, der sein Geld mit Schlachtung und Vermarktung von Abermillionen an Tieren verdient hat und am Abend Afrikaner-Witze macht, die an Gloria von Thurn und Taxis erinnern, die da einst rassistisch formulierte: „Der Schwarze schnackselt gerne.“
Das ist harter Tobak und offenbart bei aller eiligen Entschuldigung die Gedankenwelt eines Mannes, der eine oft typisch westliche Arroganz verkörpert: Mit der lässt sich über eine bewusste Ungerechtigkeitspolitik zwischen westlicher und dritter Welt hinweggehen, die hier für Reichtum und dort für bewusste Armut gesorgt hat, von der wir ansehnlich leben. Ohne Demut ist das noch unerträglicher. Tönnies hält sich für einen schlauen Kopf, hat aber gerade das Gegenteil bewiesen. An seinem materiellen Reichtum wird das nichts ändern, sein geistiger aber steht infrage.