Mönchengladbach Programmkino funktioniert auch in Mönchengladbach
Zum Start vor einem Jahr gab es viele Skeptiker. Doch die Kooperation zwischen der VHS und dem Comet-Cine-Center ist ein Erfolg.
Mit diesem Erfolg hatte niemand gerechnet. „Als wir vor einem Jahr an den Start gingen, haben viele geunkt, ein Programmkino mit hochwertigen, anspruchsvollen Filmen sei nichts für Mönchengladbach, da würde doch keiner kommen“, sagt Frank Füser, Fachbereichsleiter Weiterbildung und Musik an der Volkshochschule (VHS). Alles Blödsinn, die Mönchengladbacher haben ihr Programmkino mit Begeisterung angenommen, es gibt inzwischen etliche Stammkunden, und einige Filme mussten zwei- oder sogar dreimal gezeigt werden.
„Wir hatten tatsächlich eine Auslastung von satten 90 Prozent“, sagt Markus Brinkmann vom Comet-Cine-Center. „Gerechnet hatten wir mit 50 Prozent.“ Von einer „Erfolgsgeschichte“ spricht auch VHS-Programmbereichsleiterin Kulturelle Bildung Barbara Volkwein. „Ich glaube, ich selbst bin der größte Fan des Programmkinos.“ Und sie betont, die Zusammenarbeit zwischen dem Kino und der Volkshochschule könne besser nicht sein. Gemeinsam mit Frank Füser und Markus Brinkmann stellte sie das Programm für das erste Halbjahr 2019 vor. Die Filme laufen wie gewohnt immer ab 20 Uhr am ersten Montag im Monat.
Wim Wenders Märchen „Der Himmel über Berlin“ läuft in komplett aufgearbeiteter Fassung am 7. Januar. Die Handlung spielt 1987 in Berlin. Die Engel Damiel (Bruno Ganz) und Cassiel (Otto Sander) wandern durch das geteilte Berlin, beobachten die Menschen und lauschen ihren Gedanken. Als Damiel sich in die Trapezkünstlerin Marion (Solveig Dommartin) verliebt, erwächst in ihm das Verlangen, selbst Mensch zu werden.
Am 4. Februar wird der Film „Kindeswohl“ gezeigt. Fiona Maye (Emma Thompson) arbeitet als Richterin in London. Mit vollem Einsatz lebt sie für ihren Beruf. Ihr Privatleben ist ein Scherbenhaufen, ihre Ehe mit dem amerikanischen Professor Jack (Stanley Tucci) steht vor dem Aus. Mitten in diese persönliche Krise hat die Familienrichterin einen neuen Fall zu verhandeln: Der 17-jährige Adam (Fionn Whitehead) hat Leukämie, weigert sich aber, eine Bluttransfusion anzunehmen, weil er und seine Eltern Zeugen Jehovas sind. Soll Fiona ihn zwingen, zu leben?
Mit der Komödie „Grüner wird’s nicht“ geht es am 4. März weiter. Der kauzige alte Gärtner Schorsch (Elmar Wepper) steht mit seinem Betrieb kurz vor der Pleite und führt eine lieblose Ehe mit seiner Frau Monika (Monika Baumgartner) in einer bayrischen Kleinstadt. Als er Ärger mit dem Chef eines lokalen Golfplatzes bekommt und dieser sich weigert, Schorsch zu bezahlen, droht ihm endgültig der Ruin. Sein letzter Besitz, ein rostiges altes Propellerflugzeug, soll gepfändet werden. Schorsch fliegt mit der Maschine davon.
„Gundermann“ (1. April) erzählt von einem Baggerfahrer in der DDR, der Lieder schreibt. Er ist ein Poet, ein Clown und ein Idealist. Er träumt und hofft und liebt und kämpft. Er ist ein Spitzel, der bespitzelt wird.
Am 6. Mai wird im Programmkino der Film „BlacKkKlansman“ gezeigt. Es ist die Geschichte des afroamerikanischen Polizisten Ron Stallworth (John David Washington), der in den 1970er Jahren den Ku-Klux-Klan in Colorado infiltrierte und es schaffte, Anführer David Duke (Topher Grace) und dessen rassistische Anhänger bloßzustellen. Bei Treffen mit anderen Klan-Mtgliedern muss er sich von seinem weißen Kollegen Flip Zimmerman (Adam Driver) doublen lassen.
Am 3. Mai läuft „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“. Nach dem Welterfolg von „Die Dreigroschenoper“ will das Kino den gefeierten Autor des Stücks für sich gewinnen. Doch Bertolt Brecht (Lars Eidinger) ist nicht bereit, nach den Regeln der Filmindustrie zu spielen.
„Werk ohne Autor“ beendet das erste Programmkino-Halbjahr 2019. Werk ohne Autor ist ein deutscher Spielfilm von Florian Henckel von Donnersmarck. Er zeigt das Leben eines am Ende des Filmes aufstrebenden Malers in drei politischen Systemen und orientiert sich am Leben von Gerhard Richter.