Nach 16 Jahren Das Haus Schlebusch ist bald Geschichte

Schlebusch. · Vor 16 Jahren brannte das Haus ab. Nun soll abgerissen und neu gebaut werden.

Die Schlebuscher Brandruine wird abgerissen.

Foto: Ludmilla Hauser

Die tristen Tage der Brandruine Schlebusch sind gezählt: In der kommenden Woche rücken Bauleute an, um das Haus in der Fußgängerzone abzureißen. „In Handarbeit. Hier kann man nicht mit großen Geräten arbeiten“, sagt Hauseigentümer Johannes Krämer. Er will in drei Monaten mit dem Abriss des rund 200 Jahre alten Gebäudes fertig sein und dann umgehend mit dem Neubau starten.

Fünf barrierefreie Wohnungen und eine Geschäftseinheit im Erdgeschoss sind geplant. Bauzeit: ein Jahr. In Schlebusch dürfte diese Nachricht für Aufsehen sorgen. Im positiven Sinne, denn der „Schandfleck“, wie engagierte Bürger die Brandruine öfter titulierten, sorgt seit Jahren für Aufregung.

Krämer steckt in Abbruch
und Neubau 1,5 Millionen Euro

Fast auf den Tag genau vor 16 Jahren brannte es in dem Haus in der Fußgängerzone in Schlebusch, in der die Gaststätte „Alt Schlebusch“ untergebracht war. Laut Krämer war es Brandstiftung.

Seitdem stand das Haus leer. Im vergangenen Jahr hatten aktive Bürger eine umfangreiche Unterschriftenliste bei Leverkusens Stadtchef Uwe Richrath abgegeben. Sie forderten ein Baugebot zu dem Objekt. Heißt: Die Gemeinde kann den Eigentümer unter anderem verpflichten, sein Grundstück zu bebauen oder ein vorhandenes Gebäude den Festsetzungen des Bebauungsplans anzupassen, sagt das Gesetz. Mehrfach hatten Bürger Bettlaken mit Sprüchen wie „Eigentum verpflichtet“ am Haus befestigt. Auch hinter dem Bauzaun. „Das ist Hausfriedensbruch. Ich habe aber darauf verzichtet, Anzeige zu erstatten“, sagt Krämer.

Allerdings: Stadt und Politik, vor allem CDU und SPD, hätten Druck auf ihn ausgeübt, mit dem Abbruch- und Neubauvorhaben voranzukommen. Abbruch- und Baugenehmigungen liegen Krämer schon länger vor, wurden zwischenzeitlich erneuert oder verlängert. Uwe Richrath umschreibt das, was Krämer mit „Druck ausgesetzt“ formuliert, als „persönlichen Kontakt, der zu diesem Schritt geführt hat. Ich bin froh, dass das nun klappt.“

Krämer steckt in Abbruch und Neubau 1,5 Millionen Euro, sagt er. Die fünf Wohnungen zwischen 60 und 102 Quadratmeter will er barrierefrei gestalten. Der Bergisch Gladbacher hat mehrere Immobilien in Leverkusen und weiteres Interesse, „aber es ist in dieser Stadt schwierig, eine Baugenehmigung zu bekommen“, gab Krämer Uwe Richrath mit auf den Weg.