Borussia Mönchengladbach Timo Werner ist Gladbachs Schreckgespenst - Rose setzt auf Teamarbeit
Mönchengladbach · Gladbachs Trainer Marco Rose steht mit seinem Team am Freitag gegen Leipzig vor einer kniffligen Aufgabe. Vorher steigt noch die Auslosung in der Europa-League.
Seit Mittwoch trainiert Borussia Mönchengladbach unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Diesmal lassen die Fohlen ausnahmsweise sogar zwei Tage ihre Anhänger außen vor, um sich ungestört auf das zweite Heimspiel in dieser Saison am Freitag gegen RB Leipzig (20.30 Uhr) vorzubereiten und intensiv mit den Stärken des Gegners zu beschäftigen. Nach zwei Spieltagen haben die ambitionierten Sachsen eindrucksvoll gezeigt, dass sie erneut ganz oben mitmischen wollen. Vermutlich reift da sogar ein echter Titelanwärter heran.
Marco Rose, der neue Trainer von Borussia Mönchengladbach, hält das durchaus für möglich. „RB hat eine überragende Mannschaft und ist in einem Atemzug mit München und Dortmund zu nennen “, sagte der gebürtige Leipziger auf der Pressekonferenz am Mittwoch im Borussia-Park. Seit drei Jahren spielt Leipzig in der Bundesliga. Bei allem Erfolg: In weiten Teilen der Fußball-Anhängerschaft ist der Verein immer noch als Retortenklub verschrien.
Rose schätzt die Weltoffenheit und Aufgeschlossenheit
Rose selbst erlebt gerade eine aufregende Zeit als Neu-Trainer in der deutschen Bundesliga. Zum Einstieg gab es das erfolgreiche erste Pflichtspiel im Pokal in Sandhausen, die torlose Heimpremiere gegen Schalke folgte, dann die emotionale Begegnung mit seinem alten Mainzer Kumpel Sandro Schwarz und einem 3:1-Erfolg. Nun steht das Treffen mit RB an, dem Klub aus seiner Geburtsstadt Leipzig, in der Rose aufgewachsen ist. Dort, wo er mit Freundin Nikola Pietzsch – einer ehemaligen Handballerin – auch noch lebt. Auch Roses Eltern wohnen in Leipzig. Gerne spricht der 42-Jährige in diesem Zusammenhang von der Weltoffenheit und Aufgeschlossenheit der sächsischen Metropole. Eine junge, studentische Stadt. „Leipzig ist Heimat, ich liebe die Stadt. Hier sind meine Wurzeln.“
Gladbachs Leid mit der Klasse von Leipzigs Stürmer Timo Werner
Bei der Vorbereitung auf das Spiel am Freitagabend war unter anderem Timo Werner ein Schwerpunktthema. Der momentan vielleicht beste deutsche Stürmer lässt die Gladbacher seit drei Jahren nicht los, denn seither trifft der 23-jährige Nationalspieler, der gerade erst bis 2023 in Leipzig unterschrieben hat, in Regelmäßigkeit gegen die Gladbacher. Schon fünfmal langte Werner zu, fünfmal in sechs Spielen.
Die Bilanz aus Gladbachs Sicht: zwei Remis, vier Niederlagen. Werner ist zum Schreckgespenst geworden. Rose weiß um die besondere Güteklasse des sprintstarken Angreifers. „Timo ist außergewöhnlich. Wir müssen gemeinsam versuchen, ihn zu bremsen“, sagt Gladbachs Trainer, der selbst gegen die Leipziger noch ungeschlagen ist. In der Europa-League-Spielzeit 2018/2019 gewann er in den Gruppenspielen zweimal mit Salzburg gegen Leipzig (3:2 und 1:0). Ohne einen Treffer von Timo Werner.
Manager Eberl: „Die Vorfreude auf die Auslosung ist groß“
Am Freitag bleibt es in Mönchengladbach aber nicht allein bei Bundesliga-Fußball. Denn siebeneinhalb Stunden vor dem Anpfiff im Borussia-Park werden die Gruppen für die neue Europa League-Runde ausgelost. 48 Mannschaften sind in den diversen Töpfen verteilt. Mönchengladbach befindet sich in Lostopf zwei.
Die Creme de la Creme, vom FC Sevilla angeführt, ist in der ersten Kategorie vertreten und mit Hochkarätern besetzt, auf die Borussia Mönchengladbach treffen könnte: FC Sevilla, FC Arsenal London, FC Porto, AS Rom, Manchester United, Dynamo Kiew, Besiktas Istanbul, FC Basel, Sporting Lissabon oder ZSKA Moskau. „Das ist Champions-League. Die Vorfreude auf die Auslosung ist groß“, sagt Sportdirektor Max Eberl vor dem morgigen Zeremoniell im Grimaldi-Forum in Monaco.
Am Donnerstag, 19. September, wird dann das erste Spiel für die Gladbacher in der Europa League steigen. Es ist alsdann die 164. Begegnung des Traditionsvereins auf den internationalen Bühnen, die 22. Europapokalspielzeit insgesamt seit der Spielzeit 1960/61. Mitte Dezember, nach der sechsten und letzten Runde steht fest, ob die Reise durch Europa für den zweimaligen Uefa-Cup-Gewinner im neuen Jahr weiter gehen wird. Das ist Gladbachs Ziel, wie Sportdirektor Max Eberl mehrfach betont hat.