Bundesliga Warum Marco Rose für Borussia Mönchengladbach ein Versprechen ist
Mönchengladbach · Das Aus für Trainer Dieter Hecking bei Borussia Mönchengladbach ist beschlossen. Sein Nachfolger soll aus Salzburg kommen und gilt als großes Trainertalent mit viel Ehrgeiz.
Marco Rose für Dieter Hecking: So wird die strategische Neuausrichtung bei Borussia Mönchengladbach in Person aussehen. Der Trainer des österreichischen Fußballmeisters FC Red Bull Salzburg ist nicht nur Topkandidat auf den Posten am Niederrhein, vielmehr soll längst alles klar sein.
Mit 42 Jahren ist der gebürtige Leipziger ein junger Chefcoach, gilt als cool, entspannt, sachlich und erfolgsorientiert. Einer, der andere überzeugen kann und noch dazu die besten Lehrer hatte: Der Mittelfeldspieler spielte unter Ralf Rangnick, unter Jürgen Klopp und Thomas Tuchel, arbeitete zudem in der RB-Schule auf taktisch und wissenschaftlich höchstem Niveau, nachdem er zuvor als Co-Trainer von Martin Schmidt beim FSV Mainz angefangen hatte. „Er ist nicht nur ein außergewöhnlicher Trainer, sondern auch ein außergewöhnlicher Typ und Mensch. Alle sprechen in den höchsten Tönen von ihm“, sagte kürzlich Ralf Rangnick über Rose, der ihn 2013 nach Salzburg holte. Dort trainierte Rose erst die U16, bevor er 2015 die U18 übernahm und 2016/2017 das Youth-League-Team des Vereins zum Titel in der Nachwuchs-Champions-League führte. Danach wurde er Profi-Trainer.
Alles Voraussetzungen, die erklären, warum Max Eberl von einer grundsätzlicheren Neuausrichtung in Mönchengladbach spricht. Unter Rose wird sich Gladbachs Fußball total verändern. Mit dem Trainer kommt eine ganze Philosophie. Grundvoraussetzungen werden dann Aggressivität, Laufstärke, Fitness und Tempo sein. Dass sich dafür das Team der Borussia ändern muss, ist klar: Schaut man in die aktuellen Liga-Statistiken, ist Borussia Mönchengladbach in Sachen Zweikämpfe, intensive Läufe und Sprints ganz weit hinten angesiedelt. Dabei ist gerade der schnelle Fußball mit schnellen Spielern im modernen Fußball die zentrale Entwicklung. Eberl will daran nicht mehr vorbei – und dürfte mit diesem Fokus schon auf Spielersuche gehen, bei der ihn künftig auch Nils Schmadtke als Scout unterstützen wird. Schmadtke, Sohn von Wolfsburgs Sportdirektor Jörg Schmadtke, hatte zuletzt beim 1.FC Köln gewirkt und soll ab Sommer in Mönchengladbach mitarbeiten.
Kolportiert wird, dass Rose bei den Salzburgern eine Klausel hat, die ihm einen Ausstieg im Sommer ermöglicht – gegen die Zahlung einer Ablösesumme, die bei drei Millionen Euro liegen soll. Noch aber sei kein Verein an die Verantwortlichen herangetreten.
„Nein, es gibt bei uns keine Anfrage“, sagte der Salzburger Medienchef Christian Kircher am Mittwoch. Schalke, Wolfsburg, Gladbach – alle sollen sich um ihn gerissen haben, heißt es. „Ich glaube, dass man das nicht so oft in seiner Karriere hat, dass man viele Anfragen hat und dann auch viele Möglichkeiten“, hat Rose unlängst gesagt.
Der gedankliche Prozess zum Neubeginn reifte in Eberl „über die vergangenen Wochen“, ehe sich der 45-Jährige in der Länderspielpause final entschied. Naiv sei er nicht, betonte Eberl, als er die Trennung von Hecking verkündete, obwohl dessen Vertrag erst im Winter verlängert worden war. Heißt vor allem: Ich habe meinen neuen Mann schon gefunden. Es wird Marco Rose sein.