Zwei Spieltage sind in den Halbfinal-Serien der DEL 2-Play-offs gespielt, die Krefeld Pinguine und die Ravensburg Towerstars haben jeweils ein Spiel gewonnen, sodass es am kommenden Freitag beim Stand von 1:1 weiter geht. Genauso ist es auch in der Parallelserie zwischen den Kassel Huskies und Dresdner Eislöwen. Einziger Unterschied in diesem Aufeinandertreffen, beide Mannschaften holten sich einen Auswärtssieg.
Dieser wichtige Erfolg in der Fremde blieb den Krefeld Pinguinen am Sonntagabend verwert. Nach zwei Dritteln sah es so aus, als würden die Towerstars das Spiel ganz souverän nach Hause spielen, hatten sie doch im Mitteldrittel fünf Treffer erzielt und die Seidenstädter somit in ihre Schranken verwiesen. Auch der 3:4-Anschlusstreffer von Lucas Lessio warf die Puzzlestädter nicht aus der Bahn. In der zweiten Drittelpause muss dann aber Pinguine-Cheftrainer Thomas Popiesch die richtigen Worte für seine Mannschaft gefunden haben, denn mit einer ganz starken Moral gaben sie sich nicht auf und konnten den 3:5-Rückstand kurz vor Schluss durch Alexander Weiß und Philipp Kuhnekath ausgleichen und das Spiel in die Verlängerung retten. Die Hoffnung auf den zweiten Sieg in der Serie war groß im ausverkauften Gästeblock, doch Matt Santos beendete die Träume der Pinguine-Fans schon in der vierten Minute der Verlängerung, als er den 6:5-Endstand erzielte und die Serie damit für Ravensburg ausglich. „Ich denke, unsere Niederlage ist einfach erklärt. 40 Minuten, das erste und das letzte Drittel, waren gut, das zweite Drittel schlecht. Ravensburg hat sich förmlich in einen Rausch gespielt. Wir haben aber nicht aufgegeben und hatten hinten raus sogar noch die Chance, das Spiel zu gewinnen. In der Overtime haben wir es Ravensburg aus meiner Sicht etwas zu einfach gemacht. Wir müssen dieses Spiel abhaken, können aber auch gute Sachen mitnehmen. Die Niederlage ist frustrierend, aber so ist nun mal Eishockey“, sprach Trainer Popiesch auf der Pressekonferenz allen Pinguine-Fans aus der Seele.
Hirano erzielte vier
Scorerpunkte am Wochenende
Trotz der Niederlage sollten sich die Seidenstädter auf keinen Fall verrückt machen, denn die Partie am Freitagabend und das Schlussdrittel haben deutlich gezeigt, dass man mit Ravensburg auf einem Level, wenn nicht sogar in der Favoritenrolle ist. Mit Ausnahme des kuriosen Eigentores von Davis Vandane am Freitag traf Ravensburg das Tor nicht, die Unterzahl-Formation machte einen guten Job. Auch wenn sie am Sonntag zwei Tore in Unterzahl kassierten, so ist eine Entwicklung bei den Krefeld Pinguinen im Vergleich zum katastrophalen Unterzahlspiel im Viertelfinale zu sehen. Hier werden die Verantwortlichen in dieser Woche weiter dran arbeiten, damit man am Freitag wieder in Führung gehen kann in der Serie. Durch den ungewohnten Rhythmus in den ersten vier Spielen der Halbfinal-Serien haben Popiesch und Co nun eine komplette Trainingswoche Zeit, um alle Fehler zu analysieren.
Auch wenn der Krefelder Trainer mit dem Rhythmus nicht warm wird, so kann dieser auch eine Chance sein. Denn neben Fehler-Analyse kann auch Regeneration betrieben werden. Nach den beiden Ausfällen von Philip Riefers und Carl Konze tut den Spielern die längere Pause sicherlich gut. Zum Verletzenstand machen die Krefelder in der Endrunde aus taktischen Gründen keinerlei Angaben.
Neben dem verbesserten Unterzahlspiel wird man sich aufseiten der Pinguine sicherlich über die Entwicklung von Yushiroh Hirano gefreut haben. Nachdem der Japaner bereits im Viertelfinale mit zehn Punkten auf sich aufmerksam gemacht hatte, ließ er auch am Wochenende nicht locker. Zwei Tore und zwei Assists stehen in den DEL 2-Statistikbüchern für den Stürmer. Mit 14 Scorerpunkten ist der Japaner damit der Topscorer der gesamten Play-offs. Auf ihn werden sich die Ravensburg Towerstars in den kommenden Spielen definitiv besser einstellen müssen, wenn sie weiterhin eine Chance haben wollen.