Cleveland chancenlos NBA-Finals: Golden State fehlt nur ein Sieg zum Titel

Cleveland (dpa) - Angeführt von Kevin Durant sind die Golden State Warriors nur noch einen Sieg vom NBA-Titel und dem nächsten Eintrag in die Basketball-Rekordbücher entfernt.

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Mit dem 118:113 bei Titelverteidiger Cleveland Cavaliers bauten die Warriors ihre perfekte Bilanz in den diesjährigen Playoffs auf 15:0-Siege aus, damit könnten sie als erstes Team ohne Playoff-Niederlage NBA-Meister werden. In der Best-of-Seven-Serie gegen die Cavs liegt Golden State nun 3:0 vorn. Noch nie hat eine Mannschaft in den NBA-Finals einen solchen Rückstand wettgemacht.

„Es ist noch nicht vorbei. Das ist eine verrückte Sportart, alles kann passieren. Deshalb will ich mich nicht entspannen“, warnte Matchwinner Durant dennoch. Der Topstar der Gäste hatte mit 31 Punkten und einem letztlich vorentscheidenden Dreier zum 114:113 großen Anteil am dritten Sieg im dritten Finalspiel. „Man hat gesehen, dass er gespürt hat, es ist sein Moment. Er hat die Verantwortung übernommen“, lobte Warriors-Trainer Steve Kerr.

Für Vorjahresmeister Cleveland reichten auch die Glanzleistungen von Superstar LeBron James, der auf 39 Zähler kam, und Kyrie Irvings 38 Punkte nicht. Gut zwei Minuten vor Schluss führten die Cavs noch 113:107, ehe Durant und die Warriors mit einem 11:0-Lauf die Hoffnungen der Gastgeber auf eine Wende wie in der Vorsaison zunichte machten. Im Vorjahr hatten die Cavs auch die ersten zwei Finalpartien gegen Golden State verloren und dann sogar 1:3 zurückgelegen, ehe James und seine Kollegen doch noch den Titel holten.

„Ich habe gegen einige große Teams gespielt, aber wohl noch nie gegen eine Mannschaft mit so viel Feuerkraft“, würdigte James, der bereits die achte NBA-Finalserie seiner Karriere bestreitet, das Offensiv- Potenzial der Warriors. Klay Thompson steuerte 30 Zähler zum Erfolg der Gäste bei. Stephen Curry, in der Vorsaison zum wertvollsten Spieler der Liga gewählt, kam auf 26 Punkte und 13 Rebounds. Mit neun verwandelten Dreiern in der ersten Halbzeit holte sich Golden State zudem einen weiteren NBA-Finalrekord.

Nun können die Warriors mit einem Sieg im nächsten Spiel ihre zweite Meisterschaft innerhalb von drei Jahren feiern. Schon 2015 hatte das Team im Finale gegen Cleveland den Titel gewonnen. Spiel vier wird am Freitag (Ortszeit) ebenfalls in Cleveland ausgetragen.

Vor allem für Kevin Durant wäre der Titel nach seiner Leistung in der bisherigen Finalserie eine Genugtuung. Der 28-Jährige war vor der Saison dafür kritisiert worden, dass er Oklahoma verlassen hatte, um sich den ohnehin schon bärenstarken Warriors anzuschließen. Mit seinem perfekten Wurf 45 Sekunden vor Schluss über LeBron James hinweg bewies Durant erneut seine Extraklasse. „Ich arbeite schon mein ganzes Leben an diesem Wurf. Zu sehen, wie er reinging, das war befreiend“, sagte Durant.