Grefrath Backen mit Kräutern: Neue Kooperation im Freilichtmuseum
Grefrath. · Bäckermeister Hardy Kreutschmann und „Kräuterhexe“ Jenny Hengsten geben ab Ende Januar erstmals auch gemeinsame Kurse.
Sie gehören seit Jahren zum Programm des Niederrheinischen Freilichtmuseums in Grefrath und erfreuen sich größter Beliebtheit. Die Rede ist von den Seminaren mit der „Kräuterhexe“ des Museums, Jenny Hengsten, und den Backworkshops mit dem Grefrather Bäckermeister Hardy Kreutschmann. In diesem Jahr gehen beide erstmals zusammen an den Start.
Wer das Jahresprogramm 2019 des Volkskundemuseums aufschlägt, findet dort nicht nur einzelnen Seminare der Beiden, sondern auch die Rubrik „Bäcker trifft ,Kräuterhexe’“, wo beide gemeinsam zu informativen Stunden rund ums Backen und die Kräuter einladen. „Die Idee einer solchen Kombination stammt von Jenny Hengsten. Sie hospitierte bei unserem Bäckermeister in einem seiner Backseminare und schlug daraufhin die Zusammenarbeit vor“, berichtet Museumsleiterin Anke Petrat. Sie und ihr Stellvertreter Kevin Gröwig waren begeistert. „Wir haben das Glück, dass wir solche kompetenten Kollegen haben, und unterstützen die Idee deshalb sehr gern“, sagt Gröwig. Zumal das Museum nicht nur über ein historisches Brotbackhaus verfügt, sondern auch einen eigenen Kräutergarten hat. Das sind beste Voraussetzungen für die neue Kooperation.
Im vergangenen Jahr fanden schon zwei Probeseminare statt
Gemeinsam wurde ein entsprechendes Konzept entwickelt, das Hengsten und Kreutschmann maßgeblich gestalteten. Um zu sehen, wie ein solches Angebot angenommen wird, fanden im vergangenen Jahr zwei Probeseminare statt. Im März 2018 wurde ein Steinofenbrot mit Bärlauch und im Juni eine Variante mit Liebstöckel gebacken. Die „Kräuterhexe“ wurde dabei als „Special Guest“ angekündigt und informierte unter anderem in den Pausen, in denen die Brotteige ruhen mussten, über Kräuter. Die Teilnehmer erfuhren viel Wissenswertes über die genutzten Pflanzen, auch über ihre heilenden Eigenschaften. Liebstöckel ist so ein Gewürz- und Heilkraut, das bei Bronchial- und Lungenerkrankungen eingesetzt werden kann. Eine warme Milch, durch den Stängel getrunken, löst die ätherischen Öle der Pflanze und schafft so Linderung. Dazu wurden bei den Terminen eine Kräuterlimonade sowie eine Bärlauchpaste und ein -quark hergestellt.
Die Resonanz war sehr positiv, die Teilnehmer waren begeistert. „Wir bieten damit ein zweites interessantes Thema an, das hervorragend zum Backen passt. Brot und Kräuter harmonieren. Die Zeit, in denen der Brotteig geht, wird zudem informativ genutzt“, sagt Bäckermeister Kreutschmann. Die Teilnehmer können neben ihrem neu erworbenen Wissen am Ende des Workshops nicht nur ihre verschiedenen Brote mitnehmen, sondern auch die eigens hergestellten Kräuterprodukte.
In diesem Jahr startet „Bäcker trifft „Kräuterhexe“ im Januar unter dem Titel „Bauernlaib mit Kräutern und Gewürzen“, wobei ein Grundteig aus Weizen und Roggen hergestellt wird. Brotgewürze wie Fenchel und Anis sind die Hauptzutaten. Es folgen im März das „Bärlauch-Krustenbrot“ und im April das „Leinsamen-Steinofenbrot“. Auch in der Veranstaltungsreihe „Kultursingles“, die das Grefrather Freilichtmuseum anbietet, wird der Doppelpack „Brot-Kräuter“ in diesem Jahr erstmals zu finden sein. Im Juni steht ein Backtag mit herzhaften Weizenkleingebäcken mit Kräutern, Dips und Kräuterbutter an.
