Gewerkschaft Verdi Amazon: Mitarbeiter streiken am Primeday
Leipzig (dpa/sn) - Die Gewerkschaft Verdi nutzt erneut einen Amazon-Aktionstag für Streiks. Zum so genannten Primeday erwartet Verdi in Leipzig bis zu 400 Beteiligte pro Tag, teilte die Gewerkschaft am Dienstagmorgen kurz nach Streikbeginn mit.
Auch am Mittwoch soll weitergestreikt werden. „Arbeitskräfte sind nicht zum Schnäppchenpreis zu haben“, sagte Verdi-Fachbereichsleiter Jörg Lauenroth-Mago. Auch an den Standorten in Bad Hersfeld, Graben, Rheinberg, Werne und Koblenz soll die Arbeit niedergelegt werden. Auch in Amazon-Zentren in Polen und Spanien soll gestreikt werden.
Hintergrund ist der seit 2013 schwelende Konflikt um einen Tarifvertrag für die bundesweit rund 16 000 Beschäftigten des US-Händlers, der sich bislang jeglichen Verhandlungen mit Verdi verweigert hat. Man könne auch ohne Tarifvertrag ein fairer und verantwortungsvoller Arbeitgeber sein, hatte zuletzt eine Unternehmenssprecherin betont.
Das Unternehmen befürchtet keine Auswirkungen der Streiks, weil der weitaus größere Teil der Belegschaft regulär arbeite. „Die Pakete kommen an“, erklärte eine Sprecherin in München am Montag.