Veröffentlichung Bergischer Geschichtsverein mit neuen Buch: „Zwischen Utopia und Moderne“

Elberfeld · Der Bergische Geschichtsverein belebt eine Buchreihe.

Inge Hückinghaus war die erste Besucherin Der Ausstellungs „Zwischen Utopia und Moderne“.

Foto: Fischer, Andreas

Mit dem Buch „Zwischen Utopia und Moderne“ erwacht eine Reihe des Bergischen Geschichtsvereins aus dem Dornröschenschlaf. 1991 kam der vorerst letzte Band der Reihe „Beiträge zur Denkmal- und Stadtbildpflege des Wuppertals“ heraus. Daran knüpfen Maximilian Berkel und Dr. Folke Obermark-Stiller vom BGV-Vorstand mit ihrer jüngsten Veröffentlichung an, die begleitend zur Ausstellung „Zwischen Utopia und Moderne“ erschienen ist.

 Ursprünglich ins Leben gerufen wurden die „Beiträge“ von Michael Metschies, der von 1973 bis 1993 Vereinsvorsitzender war und das BGV-Ressort „Denkmalschutz“ gründete. Womit Metschies den politisch Verantwortlichen um Jahre voraus war. Erst 1980, betont Obermark-Stiller, habe sich das Land NRW ein Denkmalschutzgesetz gegeben.

1978 erschien der Erstlingsband der Reihe, und Metschies, der sich auch als Denkmalschutzbeauftragter seines Vereins engagierte, publizierte weitere. Ein „Standardwerk“ nennt Berkel die beiden Bände von Ruth Meyer-Kahrweg. Wer sich über Brunnen und Plastiken im Tal informieren wolle, sei hier an der richtigen Adresse. Dass die Reihe vor dreißig Jahren ihr vorläufiges Ende fand, liegt an der Verlagerung des Themas Denkmalschutz. Wem das am Herzen lag, musste sich an die entsprechenden Berichte in der Zeitschrift „Geschichte im Wuppertal“ halten.

Konzentration auf 15
Denkmäler der Nachkriegszeit

Berkel und Obermark-Stiller berufen sich nicht nur auf Metschies, sondern setzen mit „Zwischen Utopia und Moderne“ auch neue inhaltliche Akzente. Ausstellung und Begleitband konzentrieren sich auf 15 Denkmäler der Wuppertaler Nachkriegszeit – von Schwimmoper bis Schauspielhaus, vom Sparkassenturm bis zum Gaskessel. Es seien gerade solche Gebäude, so das Autorenteam, die die Denkmalpflege künftig intensiver beschäftigen werden. Denn auch an diesen Bauten der fünfziger bis siebziger Jahre nage der Zahn der Zeit.

Auch was die Aufmachung betrifft, geht „Zwischen Utopia und Moderne“ neue Wege. Anders als die umfangreichen Vorgänger kann der jüngste Band mit gut 90 Seiten bequem in Tasche oder Rucksack verstaut werden. Dadurch lässt sich der Ausstellungskatalog genauso gut als Stadtführer verwenden. In einer entsprechenden Karte sind die Denkmäler verzeichnet – und so könne der Nutzer, sagt Berkel, alle auch ohne Stadtführung abgehen. Das komme dem Bedürfnis nach, die eigene Heimatstadt trotz Corona zu erkunden und mehr über sie zu erfahren.

Zum niedrigschwelligen Angebot passen auch die zahlreichen Fotos – historische wie aktuelle –, die die Veränderungen der letzten Jahrzehnte veranschaulichen. Neben den Texten aus der Ausstellung, die noch bis Ende August in der Stadtsparkasse am Islandufer zu sehen ist, stehen die Biografien von Architekten und Bauherren. Und für alle Fälle gibt es auf den letzten Seiten ein Glossar, das die verwendeten Fachbegriffe erklärt.

Der Band „Zwischen Utopia und Moderne“ ist in den Partnerbuchhandlungen des BGV, Abteilung Wuppertal für 15 Euro erhältlich – oder direkt bei der Geschäftsstelle des Geschichtsvereins (Kolkmannhaus, Hofaue 55, 3. Etage).