Verkehr in Kempen 485 Unterschriften übergeben

Kempen. · Die Bürgerinitiative Kempen (BIKK) kämpft für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Zum Gebiet Kempen-West und zur Berliner Allee gibt es viele Fragen.

Kempens Bürgermeister Christoph Dellmans (links) nahm die Unterschriften von Rainer Clute-Simon und Gisela Ditzen entgegen.

Foto: Marc Schütz

(msc) Fast 500 Unterschriften von Anwohnern, Mitarbeitern des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (LVD) und Fahrradfahrern haben Vertreter der Bürgerinitiative Kempen (BIKK) an Bürgermeister Christoph Dellmans übergeben. Treffpunkt war die verkehrsreiche Kreuzung Berliner Allee/Dämkesweg. Diese Stelle hatte die Bürgerinitiative ausgewählt, um mit Dellmans über die Verkehrsprobleme rund um die Berliner Allee und das Baugebiet Kempen-West zu sprechen. Unterstützt wird sie von der Bürgerinitiative Lärmschutz K12.

Stein des Anstoßes ist unter anderem die Tatsache, dass kürzlich die Baustraße für das Gebiet Kempen-West (am ehemaligen Sporthotel) zur Ziegelheider Straße hin abgesteckt wurde. Dort soll ein Seniorenheim gebaut werden. Dabei habe die Stadtverwaltung im Vorfeld immer wieder versprochen, dass die Baustraße zur Straelener Straße führen werde. „Wir befürchten dadurch mehr Verkehr, insbesondere mehr Lkw-Verkehr, auf der Berliner Allee und damit noch mehr Gefahren, Lärm und Emissionen für Anwohner und Schüler auf dem Weg zum LvD“, so die BIKK. Dellmans sagte zu, dass es auch eine Baustraße zur Straelener Straße geben werde, wenn die Stadt die entsprechenden Grundstücke gekauft habe. Möglicherweise könne man dann auf die Baustraße zur Ziegelheider Straße verzichten. Beteiligte Baufirmen würden angeschrieben, und ihnen werde eine Route vorgegeben, um die Berliner Allee möglichst zu entlasten, so Dellmans.

Zudem kritisiert die Bürgerinitiative, dass im Kempener Radwegekonzept auf der Berliner Allee Tempo 30 und die Aufhebung der Radwegebenutzungspflicht vorgesehen seien, dies aber noch nicht umgesetzt sei. An das Tempolimit von 30 Stundenkilometern vor dem Kindergarten Mullewapp halte sich fast niemand. „Im Radkonzept ist Tempo 30 auf allen innerstädtischen Straße vorgesehen. Auch dies wurde bisher nicht umgesetzt. Können Sie sich dafür einsetzen, dass Kempen Pilotstadt wird, in der flächendeckend Tempo 30 umgesetzt wird?“, heißt es in einem Fragenkatalog der BIKK.

Weitere Forderungen der BIKK sind: Zieglerheiderstraße, Dämkesweg und Heyerdrink sollen Fahrradstraßen werden, und sämtliche Ampeln innerhalb der Stadt könnten durch Begegnungszonen (in der Fußgänger Vorrang vor Autos haben) überflüssig werden. Dellmans bat um Verständnis, nicht alle Fragen sofort beantworten zu können, versprach aber, sich zu kümmern: „485 Unterschriften zeigen, dass Handlungsbedarf besteht.“ Das Rawegekonzept solle ab dem kommenden Jahr verstärkt umgesetzt ­werden.

Dellmans versprach zudem, dass Radfahrer, die auf dem Dämkesweg stadteinwärts fahren, demnächst auf dem letzten Stück vor der Berliner Allee den Bürgersteig benutzen dürfen. Zudem werde man prüfen, ob an der Kreuzung Dämkesweg/Berliner Allee ein Mini-Kreisverkehr eingerichtet werden kann. Dem müsse aber auch der Kreis Viersen zustimmen.