Tausende Menschen betroffen Bombenfund in Essen: Blindgänger entschärft - Kräfte aus Krefeld helfen bei Evakuierung, Bahnverkehr in Wuppertal wenig beeinträchtigt
Essen · In Essen ist eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden. Tausende Menschen waren betroffen. Auch die Autobahnen A40 und A52 mussten gesperrt werden. In Wuppertal gab es auch Auswirkungen bei Bahn. Unterstützung kam auch aus Krefeld.
Eine im Essener Stadtteil Huttrop gefundene Bombe ist am Dienstagabend erfolgreich entschärft worden. Die Sperrungen der Autobahnen A40 und A52 wurden in der Nacht wieder aufgehoben. Auch die Bahnstrecken im Nah- und Fernverkehr und im städtischen Nahverkehr sind inzwischen wieder befahrbar. Zeitweise war auch die Bahnstrecke zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Hauptbahnhof von Ausfällen betroffen.
Rund 3800 Menschen im 500-Meter-Umkreis der Bombe mussten in Sicherheit gebracht werden, teilte die Stadt mit. Eine Betreuungsstelle für die Bevölkerung wurde eingerichtet. Die Bombe war bei Bauarbeiten entdeckt worden.
Die Feuerwehr Krefeld hat unter anderem bei der Evakuierung von zwei Alten- und Pflegeheimen unterstützt. Auch überörtliche Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuz, des Malteser Hilfsdienstes sowie der DLRG aus Krefeld waren laut Feuerwehr angefordert worden.
Meldung vom 22. März, 21:30 Uhr
Wegen eines Bombenfundes im Essener Stadtteil Huttrop müssen die A40 und A52 bei Essen gesperrt werden. Das teilte die Stadt Essen mit. Die Sperrungen der Autobahnen sollen so spät wie möglich am Dienstag eingerichtet werden, erst kurz vor der Entschärfung, hieß es gegen 16.54 Uhr. Aus Fahrtrichtung Venlo werde der Verkehr an der Anschlussstelle Essen-Zentrum (vor dem Tunnel) abgeleitet. Aus Fahrtrichtung Dortmund werde der Verkehr nur bis zur Anschlussstelle Essen-Frillendorf fahren können. Aus Fahrtrichtung Düsseldorf komme man nur bis zur Anschlussstelle Essen-Bergerhausen. Auch die entsprechenden Auffahrten in dem Bereich werden gesperrt, so die Stadt Essen.
Entschärfung von Bombe in Essen: Erhebliche Einschränkungen bei der Deutschen Bahn - 16.300 Menschen betroffen
Auch die Deutsche Bahn rechnete mit erheblichen Einschränkungen im Regionalverkehr während der Entschärfung. Das teilte die Bahn unter anderem bei Twitter mit.
Rund 3800 Menschen im 500-Meter-Umkreis der Bombe müssten in Sicherheit gebracht werden, sagte ein Feuerwehrsprecher. 16.300 Menschen sind demnach insgesamt betroffen.
Die Meldungen zum Verlauf der Maßnahmen im Überblick:
- Die Deutsche Bahn meldete gegen 21.22 Uhr, dass die Strecke zwischen Essen und Bochum gesperrt wurde. Der erste Evakuierungsdurchgang ist abgeschlossen, teilte die Stadt Essen gegen 20.40 Uhr mit. Die beiden Sperrkreise sollten zugezogen werden. Auch bei der Ruhrbahn könne es zu Einschränkungen kommen. „Die Autobahnen und Bahnstrecke der Deutschen Bahn werden so lange wie möglich offen gehalten - hier erfolgt die Sperrung voraussichtlich innerhalb der nächsten 30 Minuten“, hieß es. Das Ordnungsamt beginne mit dem zweiten Evakuierungdurchgang. „Krankentransporte laufen weiterhin auf Hochtouren“, so die Stadt Essen.
- „Die Evakuierung ist weiterhin in vollem Gange“, teilte die Stadt Essen gegen 19.53 Uhr mit. Über 400 Kräfte seien im Einsatz, viele davon zur Unterstützung aus anderen Städten und Kreisen.
- 50 bis 60 Kräfte des Sanitätsdienstes sind von Krefeld aus nach Essen aufgebrochen, um etwa bei der Evakuierung der Altenheime und der Betreuung von Menschen zu unterstützen. Das erklärte ein Sprecher der Feuerwehr in Krefeld am Dienstagabend unserer Redaktion.
- Die Evakuierung und Betreuung stellt die Feuerwehr und Hilfsorganisationen vor „besondere Herausforderungen“, teilte die Stadt Essen gegen 18.14 Uhr mit. Unter anderem zwei Alten- und Pflegeeinrichtungen sowie das Franz-Sales-Haus müssten evakuiert werden. „Auch einige mit dem Coronavirus infizierte Personen leben im Evakuierungsbereich und müssen separat untergebracht werden“, hieß es gegen 18.14 Uhr.
- Gegen 17.32 meldete die Stadt Essen, dass „der erste Evakuierungsdurchgang des Ordnungsamtes beginnt.“ Es gebe nun auch Lautsprecherdurchsagen.
- Im Rahmen von Bauarbeiten wurde am Dienstag ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg in Essen an der Straße „Am Parkfriedhof“ gefunden - am Eingang des Berufskollegs Ost, im Stadtteil Huttrop, teilte die Stadt Essen mit. Die amerikanische Zehn-Zentner-Bombe soll nach den Angaben noch am Dienstag (22. März) entschärft werden.