Brückenname gesucht Bürger entscheiden: Neuer Name für A45-Brücke Rahmede?

Lüdenscheid · Im Mai 2023 wurde die marode A45-Talbrücke Rahmede bei Lüdenscheid gesprengt. Noch einem Monat lang können Bürger wählen, ob das derzeit entstehende neue Bauwerk auch einen neuen Namen bekommen soll.

Eine Bürgerumfrage läuft zur Frage, ob die neue Brücke auch eine neuen Namen erhalten soll (Archivbild).

Foto: Christoph Reichwein/dpa

Anderthalb Jahre nach Sprengung der maroden Rahmede-Talbrücke an der A45 bei Lüdenscheid geht eine Bürgerumfrage zu einer Umbenennung des Neubaus in die Zielgerade. Noch bis zum 20. Dezember können Bürgerinnen und Bürger in einer Online-Umfrage wählen, ob sie eine Namensänderung befürworten oder ablehnen, wie die Stadt Lüdenscheid auf Anfrage mitteilte. An der neuen Brücke wird seit Oktober 2023 gebaut.

Das bisherige Votum sei deutlich. Von aktuell 1.361 Personen, die sich bisher beteiligten, wählte die große Mehrheit (1.183 Stimmen) die Option „Nein - alles soll so bleiben, wie es ist“. Lediglich 135 Bürger entschieden sich für die Variante „Ja - neue Brücke, neuer Name“. 43 Personen klickten auf das Feld „Mir egal. Es gibt echt wichtigere Themen.“. Zum Stand 13. November wünschen sich demnach 87 Prozent Umfrage-Teilnehmer, dass es bei Namen Rahmede bleibt.

Lüdenscheids Bürgermeister und Bürgerbeauftragter für den Brückenneubau, Sebastian Wagemeyer (SPD), sprach von einem eindeutigen Meinungsbild. Das Brückenbauer-Bürgerbüro hatte die Umfrage gestartet, nachdem Bundesverkehrsminister Volker Wissing (ehemals FDP, jetzt parteilos) im Oktober 2023 zum Start der Arbeiten für den Neubau gesagt hatte, der Name solle geändert werden, sofern die Bürger das wünschten.

Die Bürgerinitiative A45 Lüdenscheid hatte sich schon Anfang 2024 vehement gegen eine Umbenennung ausgesprochen. „Man muss sich auch künftig an dieses politische Versagen über Jahrzehnte erinnern können“, hatte Sprecher Heiko Schürfeld erläutert. Der Name „Talbrücke Rahmede“ stehe für Stillstand, Jobverlust, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Schaden der Bevölkerung und massive Verkehrsbelastungen, was niemals in Vergessenheit geraten solle.

Die Talbrücke war Ende 2021 wegen Einsturzgefahr gesperrt worden, eine wichtige Nord-Süd-Achse ist seitdem folgenschwer unterbrochen. Lüdenscheid und die Region leiden unter Stauchaos, Lärm, Abgasen, gestörtem Lieferverkehr, Fachkräfte-Abwanderung und Umsatzeinbrüchen.

Ab Mitte 2026 soll der Verkehr an der A45 dort auf je zwei verengten Fahrspuren in beiden Richtungen wieder rollen, Ende 2027 soll die neue Brücke komplett fertig sein.

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(dpa)