Auch das Kuscheltier gehört dazu
Die Burscheider haben sich wieder mächtig ins Zeug gelegt, um Bedürftige an Weihnachten zu beschenken. Gestern wurden die Pakete abgeben, heute werden sie an rund 220 Menschen verteilt.
Burscheid. „Ich habe das Gefühl, wir haben in diesem Jahr besonders viel Glück“, freute sich Tafel-Vorsitzender Martin Heykants gestern, als bereits gegen 12.30 Uhr über 100 Pakete in den Räumlichkeiten der Freikirchlichen evangelischen Gemeinde an der Weiherstraße abgegeben worden waren.
„Wir benötigen 220 Pakete“, ergänzte Heykants. „Es kommen zwar nur 120 Menschen freitags regelmäßig zur Tafel, aber berechtigt sind weitere 100 Menschen. Und zu Weihnachten wollen wir allen etwas zukommen lassen.“ Allerdings müssen die für die heutige Bescherung ebenfalls in dem Gemeindezentrum registriert sein. „Die Geschenke sind nur für Burscheider Kunden der Tafel. Wer nicht bekannt ist, muss seinen Ausweis zeigen.“
Fast gerührt geht Heykants an den Tischen vorbei, auf denen sich die Geschenke schon stapeln. „Wie viel Mühe sich die Burscheider geben“, sagt er mit Blick nicht nur auf das liebevoll ausgewählte Geschenkpapier um fast jedes Paket. Persönliche Grußkarten sind genauso dabei wie Dekorationen oder sogar Plüschtiere, die auf manchen Tüten stecken. In einer angesteckten Karte heißt es: „Frohe Weihnachten für einen jungen Mann von einem Wichtel! Alles Gute in 2018!“ Inhalt des Päckchens dazu: Eine dunkel karierte Daunenjacke.
In der hinteren Reihe im Saal sind riesige Pakete für Großfamilien gestapelt, dazwischen für vierköpfige Familien und in der ersten Reihe für ein oder zwei Personen. Zumeist sind es Lebensmittel, die eingepackt worden sind und die Pakete zumeist mächtig schwer machen: Gläser gefüllt mit Obst, andere mit Würstchen, Konserven mit Rotkohl, Kaffee — alles ist dabei und wird aufgelistet, damit jeder Bedürftige weiß, ober er es auch brauchen kann. „Es gibt aber auch welche, die wollen ein Paket ohne Liste, um sich überraschen zu lassen“, sagt Heykants.
Häufig in diesem Jahr auch in den Paketen: Rottkäppchen-Sekt beispielsweise und Glühwein. „Freitags gibt es bei uns in der Tafel keinen Alkohol“, sagt der Vorsitzende. „Aber an den Weihnachtstagen ein Gläschen Wein darf ruhig sein.“ Es solle schließlich niemand bevormundet werden.
Und obwohl manche Pakete schon unter der Last ihrer Inhalte aufzureißen drohen, kommt manchmal noch ein Bonus für die Bescherung dazu: Ein Aldi-Gutschein für 20 Euro beispielsweise. „Die Burscheider helfen gerne“, sagt Martin Heykants und stellt zufrieden fest. „Das ist so geblieben.“
Um den Mitarbeitern der Tafel auch einen Dank zukommen zu lassen, macht die Tafel übrigens Pause. Morgen werden noch mal Lebensmittel an der Montanusstraße verteilt, dann erst wieder am 5. Januar. „Unsere Kunden werden ja heute genug beschenkt und wir müssen auch sehen, dass die Familien der Ehrenamtler mal zur Ruhe kommen.“